Landesklasse Nord, 6.Spieltag: SV 90 Pinnow - SV Lichterfelde 2:1 (0:1)
Singerts Doppelpack bringt Sieg und Tabellenplatz Vier

von Florian Sturm (Lichterfelde)

Pinnow Der SV Lichterfelde unterliegt zum ersten Mal beim SV 90 Pinnow. John Singert sorgte mit zwei Kopfballtreffern für den zweiten Heimerfolg seines Teams. Lichterfelde hingegen wartet seit nunmehr vier Partien auf einen Sieg. Den knapp 50 Zuschauern bot sich bei bestem Fußballwetter einer über weite Strecken mäßige Partie, in der die Hausherren schlichtweg mehr Siegeswillen ausstrahlten und die Punkte verdient in der Uckermark behielten.

Die Anfangsviertelstunde gehörte zweifellos den Hausherren, die nach sieben Minuten bereit drei Eckstöße für sich verbuchen konnten. Lichterfeldes Offensive trat nur einmal in Aktion, doch beim Zuspiel von Michael Kohl stand Christian Kuhn im Abseits. Die Linienrichter entschieden in dieser Partie teils sehr vorschnell auf Abseits, wobei zum Unmut von Spielern und Trainern auf beiden Seiten mehrfach klare Fehlentscheidungen getroffen wurden.
Nach und nach gelang es den Lichterfeldern, besser ins Spiel zu finden und dem Kontrahenten den Raum im Mittelfeld zu nehmen. Eigene Torgefahr strahlte die Gästeelf jedoch nur sporadisch aus. Nach einem Eckstoß kam Christian Kuhn an der Strafraumgrenze in Ballbesitz, sein Schuss flog allerdings wenige Zentimeter am Dreiangel vorbei (18.). Das bessere Stellungsspiel der Barnimer zwang Pinnow nun, die eigene Taktik zu ändern und vermehrt auf lange Bälle zu setzen. Doch auch so gelang es den Uckermärkern nicht, den Ballbesitz und die bessere Zweikampfbilanz in Tore umzumünzen. In der 24. Minute schließlich die überraschende Führung für den SV Lichterfelde: Einen Steilpass von Marcus Rannow spitzelte Michael Kohl zunächst an Torwart Reiner Kubik vorbei, um dann aus Nahdistanz zum 1:0 einzuschieben. Der Treffer schien die Gäste urplötzlich aus dem Tiefschlaf geweckt zu haben. Die Elf von Hartmut Hoffmann übernahm nun die Regie und drängte auf den zweiten Treffer. Die größte Gelegenheit dazu vergab Alexander Kohl, als er einen Freistoß von Marcus Tiede am langen Pfosten aus zwei Metern Torentfernung nicht im Netz unterbringen konnte. So ging es mit dem etwas glücklichen 1:0 für Lichterfelde in die Pause.
Auch nach dem Seitenwechsel behielten die Gäste zunächst den Spielfluss aus Halbzeit bei und hätten durch Christian Kuhn auf 2:0 erhöhen können. Nach einem Doppelpass mit Patrick Schröter fand sich der Angreifer auf halblinker Position allein vor Reiner Kubik. Der Pinnower Schlussmann behielt in dieser Szene jedoch die Oberhand (47.). Lichterfelde konzentrierte sich nun zu sehr darauf, die Führung zu verwalten, sodass Pinnow immer wieder gefährlich vor dem gegnerischen Tor aufzutauchte. In der 59. Minute sorgte ein mustergültiger Angriff für den verdienten Ausgleich. Nach Flanke von Rick Neßler traf John Singert per Kopf zum 1:1. Lichterfelde wirkte geschockt – sowohl vom Ausgleich als auch der eigenen Passivität. Pinnow hingegen spürte, dass der Gegner den roten Faden verloren hatte und drehte die Begegnung innerhalb von nur vier Minuten. Erneut war es John Singert, der den Ball nach einer Flanke in die Maschen köpfte (61.). Die folgenden 20 Minuten boten wenig Sehenswertes. Statt packender Torraumszenen dominierten Unsicherheit und viele Foulspiele das Geschehen. Pinnow verteidigte die Führung mit allen Mitteln. Auch ein Freistoß von Christian Kuhn (88.) und ein gut getretener Eckball von Marcus Tiede (92.) blieben erfolglos, sodass der SV 90 Pinnow nun seit dem ersten Spieltag ohne Niederlage bleibt.

Ein Grund für die dritte Niederlage in Folge aus Sicht der Gäste war an diesem Tag zweifelsohne die Lethargie und Behäbigkeit zu Spielbeginn und Mitte der zweiten Hälfte, mit der zwischenzeitliche gewonnenen Spielanteile beinahe kampflos an den Gegner abgegeben wurden. Grundloses Lamentieren und überzogene Kritik an den Mitspielern schufen zudem mehr Verunsicherung als positive Energie. Am kommenden Wochenende ist der aktuelle Tabellenneunte aus Grünow in Lichterfelde zu Gast.

Pinnow mit: Reiner Kubik, Patrick Höfert, Steffen Engel (90. Sebastian Engel), Tobias Schmock, Nick Neßler (Matt Hacker), Andy Konitzer, John Singert, Kevin Wilke, Oliver Werner, Robby Gabler (Marcel Meißner), Christoph Nagel; Trainer: Silvio Boch, Pierre Hintze.

Lichterfelde mit: Jens Vierich, Ole Lasner (28. Marcus Marschke), Alexander Kohl, Steven Jelonek (80. Gunnar Sturm), Florian Sturm, Patrick Schröter, Marcus Tiede, Marcus Rannow (46. Martin Rossa), Michael Kohl, Johannes Jaslau, Christian Kuhn; Trainer: Hartmut Hoffmann.