Mit einem Unentschieden startete der SV 90 Pinnow in die neue Kreisoberligasaison. Das 1:1 gegen die neu gegründete und personell gut besetzte Spielgemeinschaft aus Prenzlau und Dedelow war am Ende jedoch zu wenig für die Heimmannschaft.
Das sprichwörtlich lange Warten hatte am Freitagabend endlich ein Ende. Wobei die Sommerpause dieses Jahr doch recht kurz ausfiel, konnten die Spieler und 120 Zuschauer den Anpfiff zur neuen Kreisoberligasaison nicht mehr erwarten. Musikalisch begleitet vom Spielmannzug aus Schwedt betraten die 22 Akteure und das Schiedsrichtergespann pünktlich den Platz. Die neue Spielgemeinschaft stapelte im Vorfeld der Partie noch tief. Als Aufsteiger und neue formierte Mannschaft schoben sie die Favoritenrolle zum Landesklasse-Absteiger. Ein Blick in die Aufstellung ließ dem Kenner der hiesigen Fußballszene jedoch erahnen, dass hier keineswegs Laufkundschaft in Pinnow antreten würde. Udo Burmeister, Michael Kraft und Sebastian Turowski schnürten beispielsweise allesamt bereits ihre Töppen für die damalige Landesliga-Truppe der Kreisstadt. Besonders Burmeister tat sich in dieser Begegnung als bester Gästeakteur hervor. Mit zahlreichen Paraden ließ er die Pinnower teilweise verzweifeln. Dass auch die Dedelower Akteure kicken können, untermauerte nicht zuletzt der dritte Tabellenplatz der letztjährigen Kreisliga-Saison, was die SG letztendlich auch in die Kreisoberliga brachte. Pinnows Coach David Schrödter hat in der Vorbereitung viel Trainingszeit in Angriffsabläufe investiert und seine Spieler auch mächtig ins Schwitzen gebracht. Nicht auch zuletzt durch die guten Vorbereitungsspiele freute sich Schrödter auf die neue Saison und stellte seine Mannschaft auf einen durchaus ernstzunehmenden Gegner ein. Im gewohnten 3-5-2-System schickte er seine Mannen aufs Feld. Der breite Kader hielt zudem noch gute Optionen für Einwechslungen bereit. Leider fehlten Neu-Kapitän Philip Hermann, Neuzugang Marvin Hilges und Kristof Konitzer im Aufgebot, aber dennoch stand genug Qualität auf dem Platz, um drei Punkte als Ziel auszugeben. Pinnow beherrschte dann auch gleich das Geschehen. Anfängliche Schwierigkeiten beim Passen im Aufbauspiel wurden mit zunehmender Spieldauer abgelegt. Es fehlte jedoch teilweise das Tempo, so dass der Gast den Gefahrenbereich immer wieder gut verdichten konnte. Dennoch tauchten die Pinnower mehrmals gefährlich vor dem Tor auf. Der Ball landete sogar einmal im Netz, da Patrick Höfert bei seinem Kopfball aber im Abseits stand, wurde das Tor zurückgenommen. Höfert stand in der Anfangsphase erneut bei einer Aktion im Mittelpunkt. Er wurde beim Angriffsversuch von Keeper Burmeister als letzter Mann von den Beinen geholt. Eine Bestrafung blieb jedoch aus, da er sich erneut im Abseits befand. Fernschüsse von Kapitän Lukas Theel und wiederum Höfert verfehlten ihr Ziel und auch Florian Kunkel konnte Burmeister mit seinem Flachschuss nicht in Gefahr bringen. Der agile Neuzugang Eshagh Bayani wirbelte auf der linken Pinnower Angriffsseite mächtig, verpasste jedoch ebenfalls einen erfolgreichen Abschluss. So musste der Zufall beim Führungstreffer unterstützen. Bei einem Freistoß fiel der Ball Kevin Wilke vor die Füße, der aus elf Metern abzog und über Turowski als Bande das 1:0 in der 39. Minute erzielt. Der Gast erzeugte zumeist Gefahr bei langen Bällen. Die Pinnower Defensive ließ sich hier aber nicht aushebeln und verteidigte sicher. Einen kurzen Schreckmoment gab es, als Matthias Hein eine abgewehrte Ecke direkt nahm und den Ball ins Pinnower Tor schoss. Da aber zwei Spieler der SG im Abseits standen und Keeper Kevin Wiesner die Sicht verdeckten, zählte der Treffer nicht. Somit ging es mit einem verdienten 1:0 in die Kabine. Nach dem Wiederanpfiff änderte sich das Geschehen kaum. Pinnow versuchte sich über Kurzpassspiel in die Gefahrenzone zu bringen und Prenzlau/Dedelow reagierte mit schnell vorgetragenen Kontern. Nach einer Stunde gab es dann eine Ecke für die Gäste. Der Ball segelte in den Pinnower Fünfmeterraum, wo Florian Meylahn wuchtig hochstieg und den Ball zum Ausgleich in die Maschen drückte (1:1/60. Minute). Pinnow steigerte nun noch einmal die Bemühungen und vor allem Tobias Schmock stemmte sich gegen den drohenden Punktverlust. Erst scheiterte er nach einem Solo an Burmeister und nur kurze Zeit später hämmerte er einen Freistoß Richtung Tor, den Burmeister erneut sensationell um den Pfosten lenkte. Weiterhin gab es zahlreiche Freistöße und Ecken für die Gastgeber, die an diesem Tag leider mehrfach verpufften. Prenzlau/Dedelow wurde nur noch durch einen Fernschuss von Turowski gefährlich, der jedoch deutlich am Pinnower Tor vorbeiflog. Nach Schlusspfiff zeigten sich die Gäste daher zufrieden. Pinnow wiederum haderte mit den vergebenen Chancen, aber Coach Schrödter attestierte seinen Spielern dennoch einen guten Auftritt gegen einen unangenehmen Gegner. Zum zweiten Saisonspiel reist der SV 90 Pinnow nun nach Wilmersdorf. Hier gilt es erneut eine Vielzahl an Chancen zu erarbeiten und die Effektivität im Abschluss zu erhöhen. Wenn zudem noch das Tempo im Aufbauspiel gesteigert werden kann, sollte die erste Auswärtspartie der Saison erfolgreich gestaltet werden können.

Für Pinnow spielten: Wiesner- Schartow, Wilke, Gikineh- Neßler (72. Schwertner), Langbecker, Schmock, Bayani- Theel- Höfert (84. Kuhtz), Kunkel (58. Glubs)