Der SV 90 Pinnow gewinnt auch sein zweites Saisonspiel gegen Eintracht Wandlitz und holt nach 13 Auswärtsniederlagen in Folge mit dem 1:2 Sieg die ersten Punkte in der Ferne.
Pinnow war auf der Torwartposition überraschend aufgestellt. Reiner Kubik kam zu seinem ersten Saisoneinsatz und seiner ersten Partie nach 364 Tagen. Der ehemalige Torwart (387 Pflichtspiele für den SV 90) absolvierte in der vergangenen Saison 13 Spiele als Feldspieler, ehe er sich das Schlüsselbein brach. Nachdem feststand, dass Stammtorwart Kevin Wiesner jedoch gegen Wandlitz verhindert war, sprang Kubik ein und absolvierte eine bärenstarke Partie und kann getrost als bester Pinnower an diesem Tag bezeichnet werden.
Pinnow stand im 3-5-2 System defensiv und machte es dem Platzherr schwer die eigentliche 5-3-2 Formation zu durchbrechen. Ein Glück für den, der dabei einen Paul Roller im Team hat. Der Stoßstürmer war perfekt für das Wandlitzer Spiel, die oft gezwungen waren lange Bälle zu spielen. Roller sah sich gegen ebenfalls gute Innenverteidiger Philip Hermann und Kevin Wilke entgegen, brachte seinen Mehrwert für das Team aber immer wieder ein. Etwas überraschend fiel das frühe Führungstor für die Gäste. Wilke brachte einen langen Freistoß an den Fünfmeterraum, wo Kapitän Patrick Höfert die Kugel zum 0:1 einnicken konnte (12.). Pinnow war von Beginn an bei der Sache, gewann viele Zweikämpfe und scheute keine Laufwege. Die gelungenen Aktionen machten es Mitspielern und auch Trainerbank einfach sich gegenseitig anzufeuern und zu motivieren. Dank dieser positiven Einstellung war die Halbzeitführung keineswegs unverdient. Die Chance zum 0:2 war sowohl vor, als auch nach dem Seitenwechsel möglich. Kristof Konitzer brachte bei seinem Schuss aber zu wenig Druck dahinter (50.). Auf der Gegenseite konnte Marcel Petrahn nach einer Standardsituation frei den 1:1 Ausgleich erzielen (52.). Nur kurz darauf musste Roller verletzungsbedingt ausgewechselt werden und fortan war der Gastgeber offensiv weniger gefährlich. Pinnows Stärke, die Zweikampfführung, war auch Wegbereiter zum entscheidenden 1:2. Lukas Theel gewann zentral das Kopfballduell und Linksaußen Tom Schwertner schoss nach einem Defensivwackler aus 18 Metern auf das lange Eck. Tormann Harald Hübner ließ den Ball parieren (58.). Ernsthafte Chancen der Wandlitzer vereitelte Kubik dank einer guten Strafraumbeherrschung und zeigte auch zweimal auf der Linie seine Klasse. Pinnow spielte seine Konter schlecht aus. Der finale Pass und die Laufwege der Stürmer signalisierten sich als ausbaufähig. Der eingewechselte Marcel Meißner und Konitzer fanden zweimal in Hübner ihren Meister. Durch das verpasste 1:3 blieb die Partie bis zur 94.Spielminute spannend. Pinnow ließ sich in den letzten Minuten hinten herein drücken und die Nerven lagen bei teils schlechten Klärungsversuchen offensichtlich blank. Kurz vor Ultimo war die große Chance zum 2:2 für die Eintracht gekommen, doch frei im Strafraum traf ein Angreifer den Ball aus der Luft nicht optimal, sodass es beim verdienten 1:2 Auswärtssieg für den SV 90 blieb.