24.Sp., LKN: SV 90
Pinnow - Einheit Grünow 5:2 (2:0)
Von
Kevin Wilke, 28.04.2019
Derbysieg unter Flutlicht
Der SV 90 Pinnow konnte sich im Uckermark-Derby der
Landesklasse Nord vor 200 Zuschauern mit 5:2 gegen die Einheit aus Grünow
durchsetzen und an die guten Auftritte der Vorwochen anknüpfen.
Coach
David Schrödter hatte für die Flutlichtpartie am zurückliegenden Freitag
einen breiten Kader zur Verfügung. Vom Stammpersonal fehlte einzig der
verletzte Tobias Schmock im Aufgebot. Da Pinnow aufgrund der aktuellen
Tabellensituation frei aufspielen konnte, zauberte Coach Schrödter in der
Aufstellung auch wieder eine Überraschung aus dem Hut, die sich am Ende als
Glücksgriff erweisen sollte. Kapitän Patrick Höfert durfte im Sturm
auflaufen und sollte zusammen mit Dawid Glubs für Torgefahr sorgen. Dieser
Schachzug zahlte sich gleich nach vier gespielten Minuten aus. Höfert bekam
den Ball 20 Meter vor dem Grünower Tor serviert, zog scharf ab und überwand
den sich vergebens streckenden Kevin Manteufel im Einheit-Tor zum 1:0.
Grünow versuchte nach diesem frühen Schock geordnet zu Chancen zu kommen.
Längere Ballpassagen konnten vor den zahlreichen Zuschauern auch erzielt
werden, zwingende Chancen sprangen aber zunächst nicht heraus. Die erste
gute Gelegenheit für die Gäste besaß der auffälligste Grünow Akteur- Tony
Oppelt. Seinen Schuss aus der Drehung parierte Kevin Wiesner aber stark.
Zweimal musste Wiesner dann auch beim Herauslaufen klären. Auf der anderen
Seite hätte Lukas Theel die Führung ausbauen können. Die gute Hereingabe von
Kevin Wilke konnte Theel aber nicht verwerten. Die Partie wurde mit
zunehmender Spieldauer recht hitzig. Was weniger daran lag, dass es eine
wilde Treterei wurde, sondern vielmehr an die ständigen Reklamationen auf
Seiten der Gäste. Jede Aktion wurde kommentiert, aber Schiedsrichter Niklas
Wiese behielt den Überblick und ließ sich nicht von seiner Linie abbringen.
Pinnow versuchte sich aus diesen Aktionen herauszuhalten und sich auf das
eigene Spiel zu konzentrieren, was auch prima gelang. Höfert erzielte dann
kurz vor der Pause sogar noch das 2:0. Wilke servierte einen Freistoß auf
den Kopf seines Kapitäns und der Ball lag zum zweiten Mal im Grünower Netz
(2:0/45. Minute). Grünows Abwehrchef Ronny Wittenberg schien aufgrund dieses
doch überraschenden Ergebnisses frustriert zu sein und foulte Höfert kurz
vor der Halbzeitpause noch einmal heftig und kassierte dafür gelb. Ohnehin
war dem Gästeteam anzumerken, dass sie mit einer derart couragierten
Pinnower Elf nicht gerechnet hatten. In der Halbzeitpause nutzte Coach
Schrödter die Zeit, um seine Spieler weiter zu motivieren. Als Marschroute
wurde ausgegeben, die ersten Minuten der zweiten Halbzeit nicht zu
verschlafen, sondern dem erwarteten Grünower Aufbäumen entschlossen
entgegenzuwirken. Diese Vorgabe schien zu wirken, denn Pinnow benötigte nach
dem Wiederanpfiff erneut nicht lange, um ein Tor zu erzielen. Dauerte es in
Halbzeit eins noch vier Minuten, waren es in Halbzeit nur noch derer drei
und der Pinnower Anhang konnte zum dritten Mal jubeln. Der gerade
eingewechselte Tom Schwertner bugsierte den Ball mit seinem ersten
Ballkontakt per Lupfer über Manteufel hinweg zum 3:0 ins Tor (48.). Nachdem
Theel dann in der 52. Minute ein Traumtor aus 25 Metern zum 4:0 gelang,
schien die Partie entschieden. Aber Grünow steckte nicht auf. Die Gäste
hatten in den letzten Wochen bereits zweimal hohe Rückstände aufgeholt und
witterten spätestens nach dem 4:1 in der 58. Minute durch Ferry Manteufel
wieder Morgenluft. Das 4:2, wiederum nur drei Minuten später, durch Lukas
Mantiks sehenswerten Fernschuss befeuerte die sich nun wieder mehr
aufbäumende Einheit noch. Sollte die Partie wirklich noch einmal kippen? Aus
Sicht der Pinnower konnte diese Frage glücklicherweise mit Nein beantwortet
werden. Zweimal mussten die Zuschauer aber noch durchatmen. Einmal gab es
eine knifflige Szene im SV90-Strafraum, bei der Schiri Wiese nicht auf den
Punkt zeigte. Und beim Freistoß von Mantik aus 18 Metern fehlte die
Präzision. In der 71. Minute schwächte sich Grünow dann selbst. Wittenberg
senste Höfert bei einem Konter an der Außenlinie um und kassierte aufgrund
des bereits in der ersten Halbzeit erhaltenen gelben Kartons folgerichtig
die Ampelkarte. In dieser Szene sah sich Wiese erneut umzingelt von
zahlreichen Einheit-Spielern und auch Teile der Grünower Bank waren auf dem
Feld. Fernab von dieser Szenerie fühlte sich ein weiterer Gästespieler
genötigt Kristof Konitzer fies in den Unterleib zu schlagen, was jedoch
ungesehen und damit unbestraft blieb. In der Folgezeit versuchte Pinnow das
Ergebnis zu verwalten und Grünow vom eigenen Tor fernzuhalten. Defensiv
stand der SV 90 gut. In der ersten Halbzeit gestattete man den Grünowern
noch relativ viel Platz im Mittelfeld. In der zweiten Hälfte agierte die
komplette Mannschaft gegen den Ball aber besser und hätte das Ergebnis beim
cleveren Ausspielen der Konter noch höher gestalten können. Glubs guten
Fernschuss parierte Manteufel stark und auch ein weiterer Fernschuss von
Theel blieb sichere Beute des Grünower Schlussmanns. In der Nachspielzeit
gab es dann aber noch einmal Grund zum Jubeln. Theel steckte auf den kurz
zuvor eingewechselten Tino Graunke durch, der sich die Chance vor Manteufel
nicht nehmen ließ und zum 5:2- Endstand einschob (90.+2.). Er war neben
Schwertner somit der zweiten Joker, der an diesem Tag stach.
Pinnow
feierte einen für die Moral und das Selbstvertrauen wichtigen Sieg und
zeigte in einem Derby endlich einmal den benötigen Siegeswillen. Nach
zuletzt guten Auftritten, bei denen das Ergebnis nicht stimmte, belohnte man
sich endlich für die Mühen. Die knapp 200 Zuschauer bekamen unter Flutlicht
ein interessantes Match geboten. Pinnow sollte nun versuchen, diesen Schwung
mit ins nächste Derby zu nehmen. Hierzu reist der SV 90 Pinnow am kommenden
Sonntag nach Schönow und führt die Serie guter Auftritte hoffentlich fort.
Für Pinnow spielten:
Wiesner- Gikineh, Hermann, Wilke- Neßler (46. Schwertner),
Langbecker, Hoffmeister, Konitzer- Theel- Glubs (90. Graunke), Höfert