17.Sp., LKN: SV 90 Pinnow - Oranienburger FC
II 1:1 (1:1)
Von
Rick Neßler, 04.03.2019
Pinnow verpasst den dritten Saisonsieg
Der SV 90 Pinnow trennt sich mit 1:1 gegen die zweite Vertretung
der Landesliga-Mannschaft Oranienburger FC Eintracht II und bleibt damit zum
dritten Mal in dieser Saison ohne Niederlage.
Dabei war sogar
der Heimsieg möglich, das empfand auch Gästecoach Dietmar Müller so. „das
Unentschieden war etwas glücklich für uns, Pinnow hätte den Sieg verdient
gehabt“. Pinnow konnte mit 17 Mann einen breiten Kader aufweisen.
Besonderheiten in der Aufstellung waren sicherlich Marcus Hoffmeister als
Linksverteidiger und Dawid Glubs, der als Stürmer sein Debüt für den SV 90
gab. Oranienburg kam mit dem Vorteil in die Uckermark, dass viele Akteure
bereits Landesliga-Erfahrung sammeln konnten. Die erste Halbzeit war recht
chancenarm, da beide Defensivreihen gut standen und Kräfte bereits bei den
Mittelfeldduellen geraubt wurden, die mitunter recht hitzig geführt wurden.
Patrick Höfert (11.) und Glubs (14.) besaßen für den Gastgeber erste
Halbchancen aus der Ferne, auch Kristof Konitzers Volley-Weitschuss stellte
noch keine wirkliche Gefahr dar (21.). Kevin Wilke kam nach Konitzer-Ecke
zum Kopfball, aber auch der Ball ging über das Tor (16.). Die beste Chance
des Spiels besaß aber der Gast in Person von Aria Amiri. Er schoss den Ball
aus sieben Metern am Tor vorbei (26.). Konitzer wiederum setzte sich gut im
Strafraum durch, aber schoss aus Nahdistanz nur an das Außennetz (38.).
Seine Ecken wurden aber mehrfach gut getreten, eine davon konnte Siaka
Gikineh zum 1:0 einköpfen (40.).
Die teils hitzig geführten Zweikämpfe
wurden auch zeitweise unfair. Tobias Schmock (SV 90) und Helmut Akwadah
Tetteh rieten an der Seitenlinie bereits aneinander. Tetteh, Neuzugang beim
OFC II ist zugleich der Toptorschütze seines Teams. Er bekam es oft mit
Hoffmeister zu tun, der die ungewohnte Rolle als Außenverteidiger mit viel
Einsatz gut ausfüllte. Tetteh, dem die enge Manndeckung nicht gefallen
konnte, befreite sich aus dieser mit einem Ellbogenschlag gegen Hoffmeister.
Während der SV 90-Kicker resultierend daraus den Zahnarzt konsultieren darf,
holte sich Tetteh (nur) die gelbe Karte vom Schiedsrichter Toni Stabrey ab
(43.). Man muss kein Prophet sein, um zu erahnen wer kurz darauf den 1:1
Ausgleichstreffer erzielen konnte. Kevin Wilke, der im Spiel mehrere
Kopfballduelle stark für sich entschied, verlängerte einen langen Ball
unglücklich nach hinten, wo Tetteh bereits lauerte, Torwart Wiesner umkurvte
und kurz vor dem Halbzeitpfiff zum 1:1 einschob (45+2.).
Pinnow kam
gut aus den Halbzeitkabinen und hatte gleich einen Hochkaräter. Wieder nach
einer Ecke kam der Ball glücklich zu Höfert, der schnell per Kopf reagierte,
aber nur die Latte traf (47.). Lukas Theel versuchte es danach mit einem
Weitschuss, aber ohne Erfolg (51.). Das Spiel verlagerte sich zu Gunsten der
Gäste, die durch ihre erfahrenen Spieler einen geordneten Spielaufbau
präsentierten und oftmals auf Bogdan Weigel oder Tetteh den Ball verteilten.
Um Tetteh drehte sich Anfang der zweiten Halbzeit wieder die Aufmerksamkeit.
Er traf im Getümmel nach einer Ecke wuchtig das Schienbein von Höfert,
obwohl der Ball längst geklärt war. Das, was wie Absicht aussah, wurde vom
Schiedsrichtergespann nicht gesehen und konnte dementsprechend nicht
geahndet werden. Oranienburg konnte fortan mehr Strafraumaktionen
verzeichnen, traf kurz vor Schluss sogar den Pfosten. Auf der Gegenseite
hätte der eingewechselte Marcel Meißner sein Jubiläum vergolden können. In
seinem 400. Pflichtspieleinsatz für den SV 90 Pinnow im Männerbereich konnte
er am langen Pfosten eine gute Flanke nicht druckvoll genug köpfen und
vergab den möglichen Siegtreffer.
Der SV 90 ging mit der Marschroute „Sieg“ in die Partie. Letztlich
behält man einen Punkt zu Hause. Für den Funken Hoffnung auf den
Klassenerhalt scheint dieser Punkt zu wenig zu sein, doch dank einer
couragierten Leistung stärkt er auch die Moral und das Selbstbewusstsein
für die kommenden Aufgaben. Abschließend möchte der Verein nochmals die
Leistung von Meißner erwähnen. Neben zahlreichen Jugend- und Testspielen
steht er mit nun 400 Pflichtspielen allein für die erste
Männermannschaft an Nummer zwei in der ewigen Historie. Mit 153 Treffern
ist er der Toptorjäger des Vereins und gehört auch seit über einem
Jahrzehnt höchst verlässlich zu den Trainingsteilnehmern.
SV 90 spielte mit: Wiesner,
Hermann, Wilke, Hoffmeister, Gikineh, Theel, Höfert, Langbecker (62.
Mante), Schmock, Konitzer (76. Meißner), Glubs