16.Sp., LKN: VfB Gramzow - SV 90 Pinnow 4:0 (2:0)
Von
Rick Neßler, 25.02.2019
Gramzow im Stile eines Tabellenführers
Am
Ende gewinnt der VfB Gramzow das Duell Tabellenführer gegen
Tabellenschlusslicht in der Landesklasse Nord standesgemäß mit 4:0. Pinnow
zeigte dennoch eine ansprechende Leistung, verpasste es jedoch in der
zweiten Halbzeit den Anschlusstreffer zu erzielen.
Die Vorzeichen standen
bereits vor dem Spiel deutlich zu Gunsten des Tabellenführers. Die beste
Offensive traf auf die schlechteste Defensive, zudem fielen beim SV 90 mal
wieder einige Stammkräfte aus. Nach der guten Vorbereitung gab es für Pinnow
in der letzten Woche einen Denkzettel. Mit 1:3 verlor man hochverdient gegen
den Kreisligisten Lunow/Oderberg im Testspiel. Dem Gast merkte man es an,
dass man auf auswärtigen Platz und vor 150 Zuschauern großen Respekt zeigte.
In den ersten 20 Minuten verlor man die Mehrheit der Zweikämpfe und stand zu
weit von den Gegenspielern weg. Sören Seethaler bekam im Mittelfeld zu viel
Platz und sorgte mit einem schönen Fernschuss für die frühe Führung des
Gastgebers (1:0, 7.). Das zweite Tor fiel sehr einfach. Den Ball nach einem
Einwurf konnte Seethaler im Strafraum gut behaupten und in die Gefahrenzone
bringen. Dort gingen mehrere Spieler zum Ball, am Ende war es Verteidiger
Kevin Wilke der per Eigentor traf (2:0, 24.). Der Platz war schwierig zu
bespielen. Teilweise matschig, teilweise trocken und hart und überall uneben
mit mehr Sand als Rasen. Gramzow wusste dementsprechend zu spielen und
agierte typisch mit langen Bällen. Pinnow hatte in der ersten Halbzeit
Probleme ihren Spielaufbau durch die Mitte aufzuziehen. Den Ball mit dem
Rücken zum Gegenspieler anzunehmen und weiterzuverarbeiten gestaltete sich
als sehr schwierig. Einem dem dies gelang war Stürmer Marcel Meißner, der
seinen Stärken entsprechend angespielt wurde und insgesamt ein sehr gutes
Spiel in Sachen Laufpensum und Bälle festmachen absolvierte. Trainer David
Schrödter sprach vor der Partie die Wichtigkeit der Standardsituationen an,
jedoch konnte der SV 90 aus Ecken und Freistöße zu wenig Gefahr erzeugen.
Das Pinnow in solchen Spielen nicht ständig vor das gegnerische Tor
kommt und über 90 Minuten Drucksituationen
aufbaut scheint logisch. Wichtig ist, das die Tugenden abgerufen werden, zu
denen man in der Lage ist. Läuferische und kämpferische Leistungen, eine
positive Körperhaltung und Ansprache untereinander, sowie der Versuch
weiterhin mutig und selbstbewusst Fußball nach vorne zu spielen sind
Attribute die unabhängig von der Ligazugehörigkeit vom SV 90 erwartet werden
dürfen. Dies gelang in Halbzeit eins schon gut, wurde aber in der zweiten
Halbzeit noch besser. Pinnow übernahm nun teilweise das Spielgeschehen und
hatte im zentral offensiven Mittelfeld viel Platz. Patrick Höfert und Lukas
Theel konnten aus Weitschusssituationen aber zu wenig machen. Die Stimmung
war nun klar pro Pinnow, doch der Anschlusstreffer, der nochmals zusätzliche
Kräfte hätte mobilisieren können, wollte nicht fallen – auch weil man nach
wie vor nicht zwingend genug in der Offensive agierte. Abhilfe könnte da
Dawid Glubs, Neuzugang vom FC Schwedt, schaffen, der ab nächster Woche
(Heimspiel gegen Oranienburg) spielberechtigt ist. Pascal Lange sorgte mit
zwei wuchtigen Treffern, einer per Kopf nach einer Ecke, für die Tore drei
und vier seines Teams und den letztlich souverän eingefahrenen Heimsieg.
SV 90 spielte mit: Wiesner, Schwertner
(29. Schartow), Wilke, Hermann, Gikineh, Höfert, Theel, Langbecker (83.
Neßler), Konitzer, Hoffmeister, Meißner (75. Kuhtz)