10.Sp., KOL: SV 90 Pinnow - Germania Lychen 9:2 (4:0)
Von
Kevin Wilke, 05.11.2017

Pinnower Kantersieg

Der SV 90 Pinnow verdaute das spielfreie Wochenende der Vorwoche (Absage durch Wilmersdorf) gut und schoss sich beim 9:2 gegen Lychen in einen Rausch.
Kapitän Patrick Höfert hatte die passende Marschroute im Mannschaftskreis parat: „Wilmersdorf hat uns letzte Woche den Spaß genommen, daher bekommt Lychen heute die doppelte Spielfreude zu spüren!“  Und so begann Pinnow dann auch. Es dauerte exakt 103 Sekunden bis der Ball zum ersten Mal im Lychener Netz lag. Kristof Konitzer schickte Mino Lehnhardt auf die Reise und Letzterer lupfte den Ball sehenswert über den heraus eilenden Schlussmann Patrick Dzierzawa hinweg zur frühen Führung ins Tor (1:0/2. Minute). In der 14. Minute fiel bereits das zweite Tor des Gastgebers. Tom Schwertner trat beherzt aus der eigenen Hälfte an und überließ Tobias Schmock den Ball im richtigen Moment. Pinnows Spielmacher zog daraufhin gekonnt ab und erhöhte auf 2:0. Für die frühe Entscheidung sorgte jemand, der bislang nicht für seine Torjägerqualitäten bekannt war- Kevin Langbecker. Konitzer legte am Strafraum auf den quirligen Mittelfeldmann ab und Langbecker hämmerte den Ball zum 3:0 ins Tor. Es war das erste Liga-Tor für Langbecker im SV90-Dress. In den weiteren Minuten bis zur Halbzeit gab es weitere gute Gelegenheiten, die allerdings entweder von besten Lychener Spieler, Keeper Dzierzawa, vereitelt wurden oder im Abseits endeten. Vor allem Konitzer sammelte viele Striche in dieser Statistik. Zwei Minuten vor der Halbzeitpause traf erneut Schmock. Sein Schuss von der linken Seite zischte ins kurze Eck und überraschte Dzierzawa (4:0/43.). Coach David Schrödter war mit dem Spiel seiner Elf so zufrieden, dass er in der Pause keine Worte an sie richtete, sondern sich um den verletzten Maximilian Bittner kümmerte. Bittner verletzte sich ohne Fremdeinwirkung am Oberschenkel und wurde in der 42. Minute durch Johannes Haase ersetzt.

Dass Schrödters Team auch ohne Ansprache die Spannung hochhalten kann, bewies es erneut nur knapp 100 Sekunden nach dem Anpfiff. Dzierzawas Klärungsversuch landete vor den Beinen von Haase und der Pinnower Torjäger schippte den Ball aus 25 Metern ins verwaiste Tor (5:0/47. Minute). Konitzer zeigte dann nach einer Stunde welche Qualität in ihm steckt. Nachdem er fünf Minuten zuvor noch völlig frei vor dem Tor vergab, fand er sich in der 60. Minute erneut alleine vor dem Gästekeeper. Frech und ohne einen Gedanken an die zuvor vergebene Chance überlistete er Dzierzawa formvollendet mit der Hacke zum 6:0. Das 7:0 in der 68. Minute fiel in die Kategorie „kurios“. Pinnow presste Lychen in den eigenen Sechzehner zurück und Haase stellte sich derart gut in die Schussbahn des Klärungsversuches, dass der Ball von seinem Körper ins Tor trudelte. Das 8:0 ließ nicht lange auf sich warten. Lehnhardt drang von der linken Seite in den Strafraum ein und wollte Haase in der Mitte bedienen. Der Lychener Verteidiger Michael Capka wollte den Querpass klären und bugsierte den Ball beim Rettungsversuch ins eigene Tor (8:0/ 73.). Pinnow ließ defensiv bis dahin nichts anbrennen. In der 76. Minute war Lychens Toptorjäger Marcel Dzierzawa dann aber einmal durch und wurde von Keeper Benjamin Kempin von den Beinen geholt. Den fälligen Strafstoß verwandelte er dann persönlich zum 8:1. Und mit dem zweiten Torschuss erzielte M. Dzierzawa in der 89. Minute sogar noch das 8:2. Sein Schuss ins kurze Eck passierte den überraschten Kempin. Den Schlusspunkt setzte aber der Gastgeber. Der zuvor nach zweimonatiger Verletzungspause erstmals wieder eingewechselte Kevin Wilke schickte Lehnhardt auf der rechten Seite. Dieser sah in der Mitte den freistehenden Konitzer und Letzterer besorgte das Endresultat (9:2/90.).

Pinnow dominierte die Partie über die kompletten 90 Minuten und muss sich nur vorwerfen lassen, bei den unnötigen Gegentoren kurze Konzentrationspausen eingelegt zu haben. In der kommenden Woche ruht der Ball in Pinnow wieder, denn es steht die nächste Pokalrunde an. In 14 Tagen kommt es dann zum Aufeinandertreffen mit der Landesliga-Reserve des FC Schwedt.

Der SV 90 Pinnow erlebte einen tollen Tag mit zahlreichen Toren und Momenten mit Freude. Leider erging es in der Region nicht allen Menschen so. Eine sechsköpfige Familie aus Landin verlor tags zuvor ihr komplettes Hab und Gut bei einem Hausbrand. Die Familie kommt aktuell in einer Pinnower Ferienwohnung unter und ist auf Hilfe angewiesen. Der SV 90 Pinnow steht in dieser für die Familie schweren Zeit zur Seite und spendete die Eintrittsgelder des Lychen-Spiels. Der Vereinsvorsitzende Ingolf Betker übergab der Familie am Sonntag 135 Euro für den Neuanfang und wünschte viel Kraft für die bevorstehende Zeit.

Für Pinnow spielten: Kempin- Zehrt, Höfert, Schwertner (77. Wilke)- Langbecker, Roscher (60. Kubik), Schmock, Theel- Lehnhardt- Bittner (42. Haase), Konitzer