Kreispokal, 2.Runde: Heinersdorfer SV - SV 90 Pinnow
3:6 (2:1)
Von
Rick Neßler, 04.09.2017
In der zweiten Runde des Lübzer Kreispokals
setzte sich der SV 90 Pinnow in einem kurzweiligen Spiel mit 3:6
auswärts gegen den Heinersdorfer SV durch.
In der
Dähn-Kreisoberliga bestätigten beide Mannschaften, dass sie mit zu
den Titelfavoriten gehören und gewannen bisher beide Partien jeweils
ohne Gegentor. Der Gast aus Pinnow übernahm in der
Anfangsviertelstunde die Initiative und ließ den Ball durch sicheres
Passspiel in den eigenen Reihen. Gezielt
wurden
aus dem Aufbauspiel heraus flache Pässe in die Spitze gespielt, um
die Stürmer Marcel Meißner und Mino Lehnhardt oder den aufrückenden
Mittelfeldakteur Kevin Langbecker zu bedienen. So fiel auch die
frühe Führung. Innenverteidiger Patrick Höfert schickte Meißner, der
cool ins lange Eck zum 0:1 verwandelte (12.). Kurz darauf ging aber
das Selbstverständnis und die Ruhe am Ball beim SV 90 verloren. Das
Spiel wirkte nun beiderseitig hektisch. Viele Bälle wurden ebenso
schnell verloren wie erobert und unnötige Ballverlust in der
Vorwärtsbewegung ließen keinen geordneten Spielfluss zu. So kam es
nicht von ungefähr, dass der HSV sich ein Chancenplus erarbeiten
konnte. Das Sturmduo Ronny Verch und Sebastian Mau präsentierte sich
in gewohnt guter Form und spielte auch miteinander erfolgreich. Mau
drehte das Spiel durch zwei Tore in der 18. (1:1) und 38.Spielminute
(2.1). Verch sammelte einen Assist und vergab zudem noch eine
Großchance, als er aus 14 Metern knapp über das Tor schoss. Bei
etwas mehr Konsequenz beim letzten Pass oder gefährlicher getretenen
Freistößen, die es zum Halbzeitende hin vermehrt gab, hätte der
Gastgeber vor 124 Zuschauer auch verdient mit 3:1 in die Kabine
gehen können. So blieb es hingegen spannend und vom Spielstand her
eng. Gäste-Trainer David Schrödter stellte sein Team kurz nach
Halbzeitbeginn um. Rick Neßler wurde als rechter Läufer für
Linksverteidiger Tom Schwertner eingewechselt. Mino Lehnhardt rückte
vom Sturm in die Verteidigung und Kristof Konitzer von Rechtsaußen
nach vorne in den Angriff. Keine 60 Sekunden später traf Konitzer
nach Vorarbeit von Lehnhardt zum 2:2 Ausgleichstreffer (51.). Das
Spiel war nun ausgeglichen. Heinersdorf kam nach einem Einwurf
völlig frei zum Flanken und Jerome Bolle verwandelte die lange
Hereingabe per Kopf und über Tormann Benjamin Kempin zur erneuten
Führung (3:2, 57.). Es folgten denkwürdige und für diese Partie
entscheidende drei Minuten. Nach einer bereits tollen
Spielkombination landete das Spielgerät auf Rechtsaußen, wo Neßler
den eben erst eingewechselten Toni Schiefelbein davon sprintete und
den mitgelaufenen Meißner zum umjubelten 3:3 bediente (67.). Der HSV
war durch den Anstoß wieder im Ballbesitz, doch der Ball wurde
unbedrängt und viel zu kurz nach hinten gespielt. Konitzer sprintete
dazwischen, umkurvte Torsteher Eric Zühlke und streichelte den Ball
zum 3:4 über die Torlinie (68.). Wieder nur Sekunden darauf gab
Reiner Kubik den Ball zu Maximilian Bittner, der Zühlke ebenfalls
umspielte und das 3:5 erzielen konnte (69.). Mit den dahin
streichenden Minuten wurde der Pinnower Sieg immer mehr zur
Formsache. Tobias Schmocks Ecke unterlief Zühlke und ermöglichte den
überraschten, dahinterstehenden Kevin Wilke eine unorthodoxe Weise
zur Torerzielung (3:6, 86.). Die Platzherren konnten nur noch durch
Fernschüsse Torgefahr erzeugen, jedoch konnte kein Versuch Kempin
ernsthaft in Schwierigkeiten bringen. Pinnow zieht durch das
prestigeträchtige 3:6 in die nächste Runde des Pokals.
SV 90 spielte mit: Kempin,
Höfert, Schwertner (50. Neßler), Wilke, Schmock, Langbecker,
Konitzer, Kubik, Bittner, Meißner, Lehnhardt