29.Sp., KOL: Borussia Criewen - SV 90 Pinnow  0:3 (0:2)
Von
Kevin Wilke

Sieg trotz schwacher Leistung

Anders als in den Wochen zuvor präsentierte sich der SV 90 Pinnow im letzten Auswärtsspiel der Saison trotz zeitweiser doppelter Überzahl offensiv äußerst ideenlos, gewann aber dennoch ungefährdet mit 3:0 in Criewen.

Eigentlich war alles für einen schönen Fußballnachmittag gegeben. Ein gut gepflegter Rasen lag bereit, der Wettergott bescherte tolles Wetter und ein zuletzt klasse aufgelegtes Pinnower Team konnte aufgrund der tabellarischen Ausgangslage frei aufspielen. Nach vorn und hinten ging es im Tableau schließlich kaum noch. Aber die Pinnower Mannschaft wirkte gehemmt und ideenlos, obwohl in der ersten Hälfte erneut hochklassige Chancen erspielt werden konnten. Lange zirkulierte der Ball in den Reihen beider Mannschaften. Druck nach vorne konnte aber nur Pinnow entwickeln. In der 21. Minute fiel die Führung der Gäste. Der Ball gelang von der linken Seite über Marcel Meißner zu Tom Schartow. Dieser zog trocken ab und traf ins kurze Eck (0:1). Für Schartow war es bei seinem Startelfdebüt der erste Treffer in seiner langen Pinnower Karriere.  Pinnow wurde zumeist mittels Pässen steil durch die Borussen-Abwehr  gefährlich. Vor allem Patrick Höfert auf der rechten Seite setzte seine Vorderleute häufig gut in Szene. So fiel auch der zweite Treffer nur zwei Minuten nach der Führung. Höfert auf Johannes Haase, dieser legte quer auf Meißner und es stand 0:2 (23. Minute).
In der Folgezeit lief nicht mehr viel zusammen. Meißner und Mauro Blanes Mataix agierten in zwei Aktionen zu eigennützig. Blanes Mataix vergab darüber hinaus einen aussichtsreichen Kopfball. Criewen konnte sich lediglich zwei Ecken sowie einen Freistoß in guter Position erspielen. Gefahr auf das Tor von Benjamin Kempin konnte aber nicht erzielt werden. Christian Münchau schwächte sein Team darüber hinaus noch indem er sich unnötig die Ampelkarte in der 40. Minute einhandelte. Der SV 90 hatte das Spiel im Griff, nutzte die Feldvorteile aber zu wenig. Zu kompliziert agierte man gegen die nun tief stehenden Gastgeber.

Dies sollte sich in der zweiten Hälfte nicht bessern. Schlimmer noch, nach der roten Karte gegen Patrick Scholz in der 51. Minute und der damit verbundenen doppelten Überzahl schwand nahezu jegliche Spannung im Spiel des SV 90. Überhastete Schüsse aus der zweiten Reihe. Zu langes Zögern im Strafraum. Die Pinnower Akteure trafen oft die falsche Entscheidung. Auch die Vielzahl an Standards sorgte nicht für die gewohnte Torgefahr. Lediglich in der 82. Minute führte eine Ecke zum Torerfolg. Haase legte einen Eckball per Kopf auf Höfert ab, der zum 0:3-Endstand einschob. Vorher vergab Kevin Wilke zweimal an der Fünfmeterraumkante. Meißner säbelte aus gleicher Entfernung über den Ball. Haase versagten vor Keeper Nico Ölschläger die Nerven und die Schüsse vom eingewechselten Philip Hermann landeten stets in der vielbeinigen Abwehr. Die einzige Chance der Hausherren hatte Robert Großmann in der 88. Minute. Sein Heber verfehlte das Pinnower Tor aber deutlich.

Pinnow fuhr somit einen glanzlosen Sieg ein. Am letzten Spieltag treffen nun die beiden dominierenden Mannschaften des Jahres 2017 gegeneinander an. Nachdem Göritz jedoch an diesem Spieltag einen Sieg gegen Parmen landete, konnten die Eintrachtler vorzeitig den Meistertitel feiern und ein „Endspiel“ bleibt aus. Um der Eintracht aus Göritz nun den Abschied aus der Liga mit einer Niederlage zu vermiesen, muss eine deutliche Leistungssteigerung her. Dass Pinnow zu mehr im Stande ist, zeigten die letzten Wochen.

Für Pinnow spielten: Kempin- Höfert, Lehnhardt, Schwertner- Schartow, Langbecker, Wilke, Konitzer- Blanes Mataix- Meißner (63. Hermann), Haase