20.Sp., KOL: SV 90 Pinnow - SV Boitzenburg 1:1 (0:0)
Von
Kevin Wilke, 26.03.2017

Trotz Überzahl nur unentschieden

Trotz 70-minütiger Überzahl kam der SV 90 Pinnow zu Hause nicht über ein 1:1 gegen den SV Boitzenburg hinaus.
Coach Schrödter musste in dem schweren Heimspiel auf zwei Stammkräfte verzichten. Flügelflitzer Kevin Langbecker und Vorlagenkönig Tobias Schmock konnten nicht mitwirken. Boitzenburg rangiert aktuell zwar nur im Mittelfeld der Uckermarkliga, aber beim Spiel in Pinnow konnte das Trainergespann Theis/Fritsch nach eigener Aussage auf die bestmögliche Mannschaft zurückgreifen. Angesichts der Vielzahl landesligaerfahrener  Akteure stimmte Coach Schrödter daher vor dem Spiel auf den nicht zu unterschätzenden Gegner ein. Und so entwickelte sich auch eine Partie auf Augenhöhe. Boitzenburg agierte äußerst ballsicher und Pinnow warf gutes Zweikampfverhalten in die Waagschale. Torszenen blieben Mangelware, da sich der Ball zumeist zwischen den Strafräumen bewegte. Patrick Höfert hatte nach einem Standard die erste Gelegenheit der Partie, scheiterte aber an der Latte. In der 20. Minute gab es den ersten großen Aufreger. Johannes Haase legte sich an der Mittellinie den Ball mit dem Kopf an Gegenspieler Uwe Rakow vorbei. Der Boitzenburger Mittelfeldspieler traf den jungen Pinnower Angreifer dabei so überhart mit dem Fuß am Kopf, dass Schiedsrichter Eric Tegge ihn berechtigt mit Rot vom Platz stellte. Haase konnte hiernach nicht weiterspielen und wurde von Maximilian Bittner ersetzt.

Aus dem numerischen Vorteil konnte der SV 90 zunächst kein Kapital schlagen. Der Gast besaß sogar eine hundertprozentige Gelegenheit zur Führung. Kapitän Christian Bock tauchte allein vor Keeper Benjamin Kempin auf und setzte zum Lupfer an. Kempin roch den Braten, streckte sich und blockte den Ball. Der Nachschuss von Bock ging aus Kurzdistanz dann neben das Tor. Aber auch Pinnow meldete sich im Spiel. Reiner Kubik knallte den Ball aus 16 Metern an die Latte und Philip Hermann konnte eine scharfe Flanke von Namensvetter Jan nicht in Richtung Tor bringen. So ging es torlos in die Kabine.

Viele Nicklichkeiten bestimmten das Spielgeschehen in Halbzeit eins. Dies änderte sich auch nicht in den zweiten 45 Minuten. Das Schiedsrichtergespann ließ oftmals Gnade vor Recht ergehen. Vor allem Christoph Nagel musste über die kompletten 90 Minuten mehrere harte Tacklings einstecken, wobei seine Gegenspieler durchweg unbestraft blieben. Pinnow war nach der Pause besser in der Partie, konnte aber aus den Räumen zu wenig machen. Somit musste ein Standard herhalten. Der Ball kam zu Kapitän Kevin Wilke. Der erste Versuch mit dem Fuß landete erneut an der Latte. Durch sein energisches Nachsetzen konnte er aber den Ball mit dem Kopf ins Tor bugsieren (1:0/64. Minute). Nagel und Bittner hatten danach gute Schusspositionen, schlossen aber zu harmlos an. Die beste Gelegenheit zur Entscheidung hatte P. Hermann. Erst tanzte er seinen Gegenspieler aus, drosch den Ball dann aber über das Tor von Anton Hlinov.
Boitzenburg wurde nur noch nach Kontern gefährlich. Bei einem dieser Konter drang Stefan Neumann in den Strafraum ein und legte sich den Ball am herauseilenden Kempin vorbei. Ohne Berührung hob Neumann ab und Schiedsrichter Tegge zeigte auf den Punkt. Routinier  Ch. Bock ließ sich die Chance nicht nehmen, obwohl Kempin die Finger am Ball hatte (1:1/72.). Der eingewechselte Timm Hingst hatte kurz danach sogar die Chance zur Boitzenburger Führung, traf den Ball aber nicht richtig.

Kurz vor Schluss kam es dann zu unschönen Szenen. Höfert wurde bei einem aussichtsreichen Konter hart von Martin Falk bedrängt und revanchierte sich mit einem Stoß. Bei der anschließenden Rudelbildung stieß Matthias Bock Höfert wiederum auf gleiche Weise um. Tegge bestraft Falk mit Gelb und schickte Höfert und Bock mit Rot vom Feld. Nachdem sich die Gemüter abkühlten wurde auch noch Fußball gespielt. Bis auf eine Kopfballchance von Wilke kurz vor dem Schlusspfiff sprang aber nicht mehr heraus.

Pinnow versäumte es, die lange Überzahl zu nutzen, um das Spiel erfolgreich zu gestalten. Viele ungenaue Abspiele und umständliche Abläufe sorgten dafür, dass wenig aussichtsreiche Chancen erspielt wurden. Der Ausfall von Höfert wiegt ebenfalls schwer, da er zusammen mit dem erneut starken Mino Lehnhardt zuletzt eine sehr gute Innenverteidigung bildete. In der kommenden Woche geht es zum Tabellenführer nach Lychen. Hier muss die zuletzt abhanden gekommene Geradlinigkeit wiedergefunden werden. Auch an der Konzentration, insbesondere nach Entscheidungen der Unparteiischen, muss gearbeitet werden.

Für Pinnow spielten: Kempin- Schwertner, Höfert, Lehnhardt, Pfotenhauer- J. Hermann (70. Gäbler), Wilke, Nagel, Kubik- Haase (24. Bittner), P. Hermann (77. Meißner)