11.Sp., KOL: Heinersdorfer SV - SV 90 Pinnow
3:5 (1:2)
Von
Kevin Wilke
Auswärts erneut ein Torspektakel
Dank einer starken und mannschaftlich geschlossenen Leistung gewann
der SV 90 Pinnow beim verlustpunktärmsten Team der Liga mit 5:3.
Der
Bericht könnte zwei Überschriften tragen: „Reiner Kubik trifft erstmals im
359. Spiel“ oder „Matchwinner Maximilian Bittner in Scorerlaune“. Zwei tolle
Geschichten, die die Pinnower Mannschaft am Samstag schrieb. Der langjährige
Keeper Kubik bewies, dass er nicht nur im Tor eine gute Figur macht, sondern
es auch im gegnerischen Strafraum kann. Bittner machte in Heinersdorf fast
alles richtig und legte neben seinen drei erzielten Toren die übrigen Tore
noch mustergültig auf. Dabei begann die Partie so gar nicht nach dem
Geschmack des SV 90. Sebastian Mau schoss einen abgewehrten Eckball
glücklich aus 16 Metern ins Tor (1:0/15. Minute.
das
Tor im Videodownload). Keeper Kevin Wiesner war die Sicht verdeckt und
hatte Pech, da ihm der Ball unter dem Körper durchrutschte. Wiesner ersetze
den an der Schulter verletzten Benjamin Kempin und machte seine Sache mehr
als ordentlich. Pinnow war bis dahin aber eigentlich gut im Spiel. Daher
dauerte es auch nur acht Minuten bis zum Ausgleich. Philip Hermann bediente
seinen Sturmkollegen Bittner und dieser schoss aus 10 Metern zum 1:1 ein.
Kurz danach kam ein Diagonalball von Tom Schwertner zu Kevin Wilke. Der
Pinnower Kapitän scheiterte aber freistehend an Keeper Rainer Kühnel. Kurz
zuvor traf Wilke nur die Latte, stand bei seinem Kopfball aber auch im
Abseits. Zwei Hermann-Schüsse wurden von der HSV-Abwehr geblockt.
Heinersdorf hatte bei einem Konter Pech, als Ronny Verch nur das Außennetz
traf. Jerome Bolle zielte kurz danach knapp am Tor vorbei. Mitten in diese
kleine Drangphase fiel das nächste Pinnow-Tor. Höfert verlängerte einen
Schmock-Freistoß auf den völlig alleingelassenen Bittner. Dieser hatte wenig
Mühe den Ball im leeren Tor unterzubringen (1:2/ 36.,
das
Tor im Videodownload). Riesen Glück hatte der SV 90 dann in der 45.
Minute. Heinersdorf spielte einen Konter blitzschnell und Bolle sowie Nico
Röseler tauchten alleine vor Wiesner auf. Bolle legte uneigennützig auf
seinen Teamkollegen ab und Röseler schoss aus sieben Metern am verwaisten
Tor vorbei. Eine Szene für jeden Saisonrückblick. Somit ging der SV 90 mit
einer Führung in die Pause.
Coach Schrödter zeigte sich zufrieden
und forderte weiterhin Engagement und Laufbereitschaft. Seine Mannschaft
setzte die Marschroute sofort nach Wiederanpfiff um. Bittner zeigte, dass er
auch Tore auflegen kann und bediente Till Mante in die Schnittstelle der
Abwehr. Der „Tunnel“ gegen Kühnel bedeutet das 1:3 (53.,
das
Tor im Videodownload).
Es kehrte aber trotz der Führung Unruhe ein. Grund dafür waren die
eigenartigen Abseitsauslegungen des Schiedsrichtergespanns. Während dieser
Unruhezeit drohte das Spiel sogar wieder zu kippen. Die Kopfballtore von
Sebastian Ingold (2:3/60,
das
Tor im Videodownload)und Bolle (3:3/65.,
das
Tor im Videodownload) stellten den Spielverlauf auf den Kopf. Alle drei
Gegentore fielen somit nach Standards. Aus dem Spiel heraus ließ die Abwehr
um die Innenverteidiger Mino Lehnhardt und Höfert jedoch nichts zu. Der SV
90 schüttelte sich kurz und antwortete auf die kurze Schwächephase direkt
nach dem Anstoß. Schmock brachte den Ball in den Strafraum. Bittner erahnte
den Verlauf des Balles und spitzelte ihn zwischen zwei Verteidiger hindurch
zur abermaligen Führung in Tor (3:4/66.). Der HSV versuchte nochmal alles,
aber fand kein Mittel gegen die nun sattelfeste Abwehr. Im Gegenteil, Pinnow
verlagerte sich aufs Kontern und hätte die Entscheidung früh herbeiführen
können. Bittner zielte nach Schmocks Ablage zu hoch und als Wilke, Schmock,
Bittner und Kubik auf nur einen Verteidiger zusteuerten, hatten die
zahlreichen Pinnower Fans schon den Torschrei auf den Lippen. Schmock legte
sich den Ball aber zu weit an Kühnel vorbei, so dass sein Lupfer auf Wilke
im letzten Moment vom aufmerksamen Sandro Wysniewski über das Tor bugsiert
werden konnte.
Zu diesem Zeitpunkt des Spiels agierten beide Teams
bereits nur noch zu zehnt. Mante, der eine tolle Partie ablieferte, legte
sich den Ball zu weit vor und rutschte unglücklich in seinen Gegenspieler
Kay Krukenberg. Krukenberg revanchierte sich mit einem beherzten Griff in
Mantes Gesicht. Schiedsrichter Enrico Schulze schickte beide Akteure mit der
roten Karte vom Platz. Die letzte Spielminute wird sich Kubik sicherlich
fett in sein durchaus illustres Fußball-Poesiealbum schreiben. Bittner
vernaschte zwei Gegenspieler und legte auf den freistehenden ehemaligen
SV90-Keeper ab. Kubik ließ sich diese Chance nicht nehmen und verwandelte
nach 358 torlosen Spielen zu seinem ersten Pflichtspieltreffer
das
Tor im Videodownload. Die Freude war bei allen Beteiligten riesig. Auch
weil danach Schluss war und Pinnow einen für die Moral enorm wichtigen Sieg
feiern konnte.
Durch diesen Sieg rangieren die Pinnower auf dem 5.
Tabellenplatz. In der nächsten Woche kommt der KSV Gollmitz als
sechstplatzierter nach Pinnow. Nicht nur aufgrund der Tabellenkonstellation
eine interessanten Partie. Beide Teams kreuzen zum ersten Mal ihre Wege auf
dem Fußballplatz.