3.Sp., KOL: FC Schwedt II - SV 90 Pinnow 2:4 (0:0)
Von
Kevin Wilke

Erster Saisonsieg für den SV 90 Pinnow

Aufgrund einer Energieleistung in der zweiten Hälfte, die man über eine halbe Stunde in Unterzahl bestritt, konnte der SV 90 den ersten Dreier der Saison verbuchen. Nach 90 munteren Minuten stand es 2:4.
Beide Teams sind eher bescheiden in die Saison gestartet. Pinnow mit nur einem Punkt nach zwei Partien auf der Habenseite. Die Reserve des FC Schwedt ging sogar komplett leer aus. Somit war die Überschrift für diese Partie klar: Krisengipfel. Ein weiterer interessanter Aspekt war, dass mit David Schrödter ein langjähriges, aktives Mitglied des FC Schwedt nun auf der Pinnower Bank saß. Abgerundet wurde die Besonderheit des Matches durch den eingesetzten Schiedsrichter Nico Hannemann, der erstmalig eine Kreisoberligapartie leitete. In vielerlei Hinsicht also eine reizvolle Begegnung.
Und die Mannschaften sorgten von Beginn an für zahlreiche Höhepunkte. Patrick Kuske gab den Startschuss. Der Schuss des Schwedter Mittelfeldakteures wurde von Benjamin Kempin klasse pariert. Danach übernahm aber Pinnow das Zepter. Durch häufige Spielverlagerungen öffneten sich viele Räume im Spielaufbau. Durch Ungenauigkeiten im Passspiel wurde aber zu wenig Gefahr erzeugt. Reiner Kubik scheiterte bei zwei Flügelläufen im Abschluss und Johannes Haase sprang bei einer Flanke nicht hoch genug. Die beste Möglichkeit besaß Kevin Wilke. Der Pinnower Kapitän wurde neben Tobias Schmock im zentralen Mittelfeld eingesetzt. Er wurde präzise von Robby Gäbler freigespielt, trat bei seinem Schuss aus zwölf Metern jedoch in den Boden. Wilke hatte auch drei weitere aussichtsreiche Schussmöglichkeiten, ließ jedoch die Präzision vermissen. Kurz vor dem Pausenpfiff tankte sich Philip Hermann bis in den Schwedter Fünfmeterraum vor. Sein Abspiel war aber zu ungenau, so dass es torlos in die Kabinen ging.

Der zweite Durchgang begann wieder mit einer Schwedter Chance. Sewerin Borecki wurde diagonal bedient und nahm den Ball perfekt mit. Sein Schuss zischte aber knapp am Dreiangel vorbei. Pinnow agierte mit zunehmender Spieldauer präziser im Aufbauspiel, leistete sich aber in der 57. Minute einen Fehlpass. Der Ball kam postwendend zurück und Toni Schiefelbein stürmte plötzlich auf den Pinnower Kasten zu. Mino Lehnhardt versuchte noch einzugreifen und brachte Schiefelbein zu fall. Schiri Hannemann pfiff sofort und schickte den jungen Pinnower Verteidiger mit der roten Karte vom Platz. Es kam sogar noch schlimmer. Marcel Freitag trat zum fälligen Freistoß an und versenkte den Ball zum 1:0 in die Maschen. 30 Minuten in Unterzahl, der Rückstand und ein vom Gegner teilweise überzogen bejubelter Treffer. Schon wieder ein Rückschlag für die ohnehin gebeutelte Pinnower Fußballerseele. Aber wer dachte, dass sich Pinnow seinem Schicksal ergab, lag falsch. Pinnow wollte sofort antworten und es gelang. Kubik drang in den Strafraum ein und wurde von Gordon Müller abgeräumt. Patrick Höfert verwandelte den Strafstoß wie gewohnt sicher (1:1/61. Minute). Pinnow hatte das Spiel trotz Unterzahl im Griff, aber erneut wurde der Gegner zum Toreschießen eingeladen. Bei einem langen Ball war sich die Pinnower Defensive uneinig. Abdulatif Haso schoss den Ball per Bogenlampe an die Latte und den zurücktrumpfenden Ball verwertete der alleingelassene Schiefelbein zur neuerlichen Gastgeberführung (2:1/65.).
Erneut gab sich der SV 90 nicht auf. Kevin Langbecker bediente Haase nur 120 Sekunden nach dem Rückstand in die Schnittstelle der Defensive. Haase entledigte sich seines Bewachers, um den Ball dann aus 20 Metern zum 2:2 in den Dreiangel zu hämmern. Es kam danach sogar noch besser. In der 72. Minute servierte dieses Mal Wilke seinem Torjäger den Ball. Haase blickte kurz auf uns schoss den Ball unhaltbar aus 25 Metern mit links über Sven Lenz hinweg ins Tor (2:3). Pinnow lief nun heiß und mit jeder gelungenen Aktion stieg der Siegeswille. Hermann störte den Schwedter Spielaufbau in der 75. Minute energisch, eroberte den Ball und stürmte Richtung Tor. Uneigennützig legte er vor dem Strafraum auf Haase ab, der danach mit dem Ball ins leere Tor lief und das 2:4 markierte. Haase benötigte für seinen lupenreinen Hattrick somit lediglich acht Minuten. Diese Führung wollte sich der SV 90 nicht mehr nehmen lassen. Kein Zentimeter Rasen wurde dem Gastgeber geschenkt und Pinnow verlor annähernd keinen Zweikampf.
Eine gefährliche Aktion hatte der FC noch, aber der Schuss aus zwölf Metern ging deutlich über den Kasten von Kempin. Pinnow hätte sogar noch nachlegen können. Hermann, Wilke und Schmock verfehlten aus der zweiten Reihe das Tor. Auch Till Mantes Schuss war zu schwach. Einmal lag der Ball dann doch noch im Netz. Wilke sprang bei einem Freistoß am höchsten und köpfte Richtung langen Pfosten. Dort verwertete der eingewechselte Marcel Meißner den Ball. Der Torjubel wurde jedoch vom Abseitspfiff unterbrochen. Danach war Schluss und der erste Saisonsieg war perfekt.
Die Erleichterung auf Seiten der SV 90-Akteure war deutlich. Endlich belohnt man sich für eine gute Leistung und auch mehrere Rückschläge während des Spiels warfen das Team um Coach Schrödter nicht zurück. Die Leistung, vor allem die der letzte halbe Stunde, muss auch in der kommenden Spielen abgerufen werden. Pinnow kann noch gewinnen und stellte dies eindrucksvoll unter Beweis. So muss es weitergehen, am besten schon beim nächsten Spiel. Dann erwartet der SV 90 die Reserve des Angermünder FC auf dem Pinnower Sportplatz.

Für Pinnow spielten: Kempin- Gäbler, Lehnhardt, Höfert, Langbecker- Mante, Wilke, Schmock, Kubik (83. Meißner)- Hermann (85. Mustafic, Haase (92. Schwertner)