Kreispokal, 1.Runde: LSV Zichow - SV 90 Pinnow
Von Kevin Wilke
Immer noch Sand im
Getriebe
Trotz des 5:3-Triumphes in der 1. Pokalrunde in Zichow war zu
sehen, dass bei Pinnow noch reichlich Luft nach oben ist.
Nach der Pleite im ersten Saisonspiel in Parmen war dem SV 90 noch
die Verunsicherung anzusehen. Leichte Abspielfehler und ein
Respektabstand der Pinnower zum Gegner verhalfen dem Heimteam zu
einem perfekten Start. Nico Gertz nutzte seinen großzügigen Freiraum
zur sehenswerten Führung. Sein Schuss aus 25 Metern schlug am
machtlosen Kevin Wiesner vorbei im langen Eck ein (1:0/10. Minute).
Auch danach kam Pinnow nicht ins Spiel. Die Abstände stimmten
überhaupt nicht und Patrick Höfert und Tobias Schmock im zentralen
Mittelfeld mussten daher riesige Räume beackern. Im Laufe des Spiels
klappte dies dann besser, allerdings lag man da bereits mit zwei
Toren im Rückstand. Marcus Sprung stieg bei einer Ecke höher als
sein Bewacher Kevin Wilke und nickte zum 2:0 in der 23. Minute ein.
Es konnte einem Angst und Bange um die Mannschaft von Coach David
Schrödter werden, aber sein Team fing sich wieder und kam wie
bereits in der Vorwoche zurück ins Spiel. Zunächst verwertete Philip
Hermann einen schnellen Gegenstoß zum 2:1 (28.), ehe Marcel Meißner
fünf Minuten vor der Pause den dann verdienten und überfälligen
Ausgleich erzielte (2:2/40.). Seinem Treffer vorausgegangen war eine
starke Balleroberung von Tobias Schmock am gegnerischen Strafraum.
Vorher hatte Höfert bei zwei Angriffen gute Einschussmöglichkeiten,
verfehlte aber beide Male das Tor. Auch Hermann lupfte
aussichtsreich am Torwart, aber auch am Tor vorbei. So ging es mit
dem 2:2 in die Kabine. Nach der Pause war Pinnow spielbestimmend.
Zichow baute deutlich ab, kam aber auch während der zweiten Hälfte
zu hochkarätigen Chancen. Zunächst schoss sich der SV 90 aber
uneinholbar in Front. Hermann und Schmock sorgten per Doppelschlag
für die Entscheidung. Hermann konnte erneut nicht gestoppt werden
und schob aus zehn Metern ein (2:3/60.). Schmock hatte bei seinem
Freistoß von der Mittellinie Glück, dass Keeper Lucas Stier
danebengriff (2:4/63.). Der unermüdliche Schmock hatte sich sein
Erfolgserlebnis redlich verdient. Er hätte bei einem zweiten
Freistoß von der Strafraumgrenze beinahe erneut getroffen. Es hing
allerdings die Latte im Weg. Danach gab es weitere gute
Gelegenheiten für die Gäste. Aber Hermann und Meißner vergaben
äußerst aussichtreich nach klasse Spielzügen. In diesen Aktionen war
zu erkennen, welche Spielfreude Pinnow entwickeln kann.
Aber auch
Zichow meldete sich nochmal. Kapitän Wilke rettete gegen Gertz
zweimal auf der Linie und verhinderte den Anschlusstreffer. Weitere
kleine Vorstöße der LSV-Elf verpufften im letzten Drittel. Die
Einwechslung von Robby Gäbler in der 82. Minute brachte nochmal
Sicherheit ins Pinnower Spiel. Er rechtfertigte seinen Einsatz mit
dem 2:5 in der 86. Minute. Vorausgegangen war ein klasse
Diagonalball von Schmock. Der Schlusspunkt setzten dann die tapfer
kämpfenden Zichower. Kevin Langbecker brachte seinen Keeper Wiesner
mit einem zu kurzen Rückpass in Bedrängnis. Gertz roch den Braten,
eroberte glücklich den Ball und schoss ihn ins verwaiste Tor
(3:5/88.). Danach pfiff Schiri Hoffmann pünktlich die Begegnung ab.
Pinnow steigerte sich in der Partie und zog verdient in die nächste
Pokalrunde ein. Die Abwehrprobleme bei erneut drei Gegentreffern
wiegen allerdings schwer. Zum nächsten Pflichtspiel, dann zu Hause
gegen die Reserve aus Prenzlau, kann Pinnow unter Beweis stellen,
dass es auch anders geht. Eine weitere Erkenntnis des Spiels war von
personeller Natur. Reiner Kubik, in 350 Spielen der Dauerbrenner und
sichere Rückhalt im Tor des SV 90, kann auch außerhalb des
Strafraums ordentlich kicken, lieferte 90 gute Minute im linken
Mittelfeld ab und setzte seine Kollegen ein ums andere Mal gut in
Szene.
Für Pinnow
spielten: Wiesner- Langbecker, Wilke, Lehnhardt,
Pfotenhauer- Mante, Höfert, Schmock, Kubik- Hermann (85. Schartow),
Meißner (82. Gäbler)