SV 90 Pinnow (Fußball in der Uckermark)

30.Sp., LK Nord: Oranienburg II -SV 90 Pinnow 4:1 (2:0)
Von Rick Neßler

Verdiente Niederlage im letzten Landesklassespiel

Der Oranienburger FC II gewinnt im letzten Saisonspiel mit 4:1 gegen harmlose Pinnower. Auch wenn die Vorzeichen für den SV 90 auf Grund des Fehlens der Stammkräfte Christoph Nagel und Mino Lehnhardt ungünstig standen, wollte man sich von der Aufstiegssaison anständig und am besten mit Punkten verabschieden. Der Klassenerhalt war schon lang in weite Ferne gerückt, ebenso ging es für den Gastgeber aus Oranienburg um keine Platzierungen mehr.
Enttäuscht, aber auch nach vorn blickend äußerte sich SV90-Coach David Schrödter nach dem Spiel: „Nach ordentlichem Beginn mit einigen vielversprechenden Aktionen brachten wir uns durch zwei individuelle Fehler in Rückstand. Wir ließen danach Mut, Laufbereitschaft und den Glauben an das eigene Können vermissen. Die zweite Halbzeit ähnelte der ersten, obwohl der Wille sichtbar war. Beide Einwechselungen belebten dann das Spiel - der Ehrentreffer war mehr als verdient. Lobenswert bleibt die disziplinierte Vorstellung. Viele Spieler der Mannschaft haben einen tollen Charakter und Moral bewiesen. Trotz des feststehenden Abstiegs, hatten wir auch in dieser Woche eine sehr hohe Trainingsbeteiligung (Dienstag 14 Akteure, Freitag 20). Wir werden versuchen, aus dieser Saison die richtigen Schlüsse zu ziehen und das Spielsystem weiter zu entwickeln, um in der nächsten Saison wieder anzugreifen.“
Tatsächlich ließen die Pinnower zunächst wenig zu. Auch wenn der Platzherr oftmals gefährlich und schnell über die Außen kam, um anschließend meist flach in den Strafraum zu passen. Fabio Tettenborn bediente Romano Gerike gut, aber dessen Schuss aus sieben Meter parierte Reiner Kubik zur Ecke (7.). Auch Karl Fleischer hatte eine ähnliche Chance, doch zielte über das Tor (9.). Mit hohem Ballbesitz verlagerte Oranienburg das Spiel oft in die Pinnower Hälfte. Für den SV 90 hieß es bei zunehmender Sonneneinstrahlung Hinterherrennen, was auf Dauer die Beine schwer machte und die Konzentration sinken ließ. Offensiv konnten nur wenige Aktionen verbucht werden. Robby Gäbler per Weitschuss (13.), oder Dennis Kuhtz mit einem Sprint über die rechte Seite und anschließender Ecke zeugten von erster Torgefahr (14.). Als sich das Spiel zu neutralisieren begann, verlor der engagierte Gäbler den Ball und Gerike konnte nach einem Pass in die Spitze das 1:0 erzielen (30). Auf der Gegenseite versuchte Marcel Meißner athletisch mit einem Linksschuss aus der Drehung den Ausgleich zu erzielen, doch der Ball landete knapp im Aus (31.). Nach guter Kombination mit K.Fleischer konnte Torjäger Martin Schönhoff auf 2:0 erhöhen (33.). Schönhoff und Tettenborn bekamen weitere Chancen, der SV 90 war zu diesem Zeitpunkt aus dem Spiel genommen.

Daran änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nichts. Defensiv schlecht sortiert lud man den Gegner förmlich zum Toreschießen ein. Gerike (3:0, 52.) und Paul Fleischer (4:0, 58.) kündigten mit ihren Toren einen Kantersieg ein. Jedoch besann sich der Gast auf Engagement und Disziplin und fand zurück in die Partie. Schrödter nutzte seine spärlich vorhandenen Wechseloptionen und sah sein Team nun öfter vor das gegnerische Tor kommen. Tobias Schmock knallte seinen Schuss aus 25 Metern an die Unterkante der Latte, doch Philip Hermann konnte im Nachsetzen den 4:1 Treffer erzielen (88.). Kurz danach kam Rick Neßler noch aussichtsreich im Strafraum zum Abschluss, doch Max Falkowski im Tor wehrte zur Ecke ab (90.).
So fand die Partie noch einen versöhnlichen Abschluss. Anders als die diesjährige Landesklassesaison. Mit nur fünf Punkten aus dem Jahr 2016 und zum Schluss 13 Spielen ohne Sieg verabschiedet sich der SV 90 Pinnow nach einem Jahr wieder aus dem Land und wird nächstes Jahr im Kreis sicherlich wieder öfter als Favorit auf dem Platz stehen. Nur 17 Punkte konnte man ebenfalls vor zwei Jahren im Abstiegsjahr in der Landesklasse sammeln. Die 38 Punkte aus dem Spieljahr 2011/2012 scheinen aktuell nicht mehr erreichbar.
Auch in Oranienburg fanden die Stammfans den Weg zum Auswärtsspiel. Die Mannschaft bedankt sich für die vielen Jahre der Unterstützung und hofft im nächsten Spieljahr wieder öfter einen Grund zum Jubeln zu geben.

Für den SV 90 spielten: Kubik, Höfert, Schwertner, Langbecker, Wilke, Gäbler, Fengler, J.Hermann (59. R.Neßler), Schmock, Meißner, Kuhtz (75. P.Hermann)


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