15.Sp., LK Nord: SV 90 Pinnow - Oranienburger
FC II 1:2 (1:1)
Von
Rick Neßler
Verdiente Niederlage zum Hinrundenende
Im letzten Hinrundenspiel der Landesklasse Nord unterlag der SV 90
Pinnow der Zweiten Vertretung des Oranienburger FC mit 1:2 und zog sich
damit die dritte knappe Niederlage in Folge zu. Dennoch bleiben Einheit
Grünow (ein Spiel weniger) und Stahl Finow knapp hinter dem SV 90 in der
Tabelle, der dadurch weiterhin auf einem Nicht-Abstiegsplatz überwintert.
Gegen Oranienburg, die ebenfalls im unteren Tabellenmittelfeld
anzutreffen sind, wollte der Gastgeber mindestens einen Punkt zu Hause
behalten. Die Vorzeichen waren wie meist unterschiedlich. Während bei den
Platzherren ein Landesklassespiel weiterhin was Besonderes ist, so stehen
bei den Gästen auch Spieler auf dem Feld, die sich eigentlich in der
Brandenburgliga heimisch fühlen und diese Spiele nutzen wollen, um sich für
die erste Vertretung zu empfehlen. So auch Martin Schönhoff, ehemals
treffsicherer Akteur beim Schönwalder SV, der an diesem Wochenende sein
Torkonto immerhin auf sieben Tore hochschrauben konnte.
Der SV 90 sieht
seine Stärke in der mannschaftlichen Geschlossenheit, diesmal standen bis
auf Steffen Engel und Till Mante auch alle Akteure zur Verfügung. Die
Marschroute für das Spiel lag auf den Einsatz der starken Flügelspieler.
Dort agierten mit Tobias Schmock und Christoph Nagel zwei Spieler, die sonst
zentral aufgestellt werden. Schmock, mit den Attributen zweikampf- und
dribbelstark ausgestattet, blieb seinem Heimatverein trotz mehreren
Angeboten treu und stellt eine Säule des Teams dar. Im ersten Durchgang
konnte er auch auf ungewohnter Position mehrere Male seine Klasse aufblitzen
lassen. Nach seinen Flanken entstand die erste Torgefahr, doch entweder
seine Mitspieler verpassten um Haaresbreite, oder sein Versuch landete knapp
auf dem Tornetz (3., 14.). Mino Lehnhardt, im defensiven Mittelfeld
aufgeboten, schaffte sich ebenfalls in die Offensive mit einzuschalten, sein
Weitschussversuch verzog er jedoch und der Ball landete im Toraus (15.). Mit
zunehmender Spieldauer schaffte Pinnow sich gegen das starke Gästemittelfeld
zu behaupten und wurde nun durch die Mitte effektiver, während die
Flügelspieler weniger Bälle bekamen. Nach guter Ablage von Stürmer Johannes
Haase und Doppelpass mit Mittelfeldakteur Patrick Höfert wehrte Torwart
Florian Geier zunächst den Schuss von Haase ab, doch war sich anschließend
uneinig mit seinem Vordermann Karl Fleischer. Haase bedankte sich und schoss
den Ball ins verwaiste Tor zum 1:0 (29.). Eine bis dahin verdiente Führung,
die Höfert nach gutem Pass in die Spitze von Marcel Meißner hätte ausbauen
können, doch sein Schuss landete zu zentral in den Armen des Torwartes
(36.). Schiedsrichter Marcel Thomas der positiverweise viel durchlaufen
ließ, ließ Ende der ersten Halbzeit jedoch Gefahr sich zu viel gefallen zu
lassen und inkonsequent zu pfeifen. So sah Schmock für eine Aktion gelb,
während Alexander Reischel auf der Gegenseite mit einer identischen Aktion
ungeahndet davon kam. Kurz vor dem Pausenpfiff wurde den Gästen ein Freistoß
aus vielversprechender Position zugesprochen und Kevin Czasch verwandelte
gefühlvoll zum 1:1 Ausgleich (44.).
In der zweiten Halbzeit wurden
die Gäste stärker, sie zeigten sich aggressiver und passsicherer. Pinnow
hielt in der eigenen Hälfte gut mit, doch konnte zu wenig Gefahr und
Entlastung im eigenen Angriff ausstrahlen. Defensivmann Andreas Fengler
musste verletzt in der Kabine bleiben und durch Positionsverschiebungen
rückte auch Schmock wieder in die Zentrale. Der SV 90 suchte sein Glück
vermehrt in Weitschüssen, besonders Robby Gäbler und Patrick Höfert
versuchten es aus der Ferne, jedoch ohne Erfolg. Nach einem Pinnower
Ballverlust in der Vorwärtsbewegung schalteten die Gäste schnell und clever.
Sie kombinierten sich blitzschnell in den Strafraum, wo Schönhoff keine
Probleme hatte zum 1:2 einzuschieben (73.,
das Tor im Videodownload). Pinnow trat in der Folgezeit
seine Standards zu schlecht und konnte auch aus dem Spiel heraus nicht mehr
gefährlich werden. Thomas, der in dem nun hektischen Spiel seine Linie vom
Spielbeginn nicht mehr durchziehen konnte, zeigte Schmock zehn Minuten vor
Ultimo die gelb-rote Karte. Er wird damit, wie Höfert nach seiner fünften
Gelben, zum Rückrundenauftakt gegen Ahrensfelde fehlen. Weitere vier gelbe
Karten, darunter eine gelb-rote für Oranienburg, in den fünf Minuten
Nachspielzeit zeugten von einer hektischen Schlussphase, in der kein Team
mehr zwingend vor das gegnerische Tor kam.
Im letzten Pflichtspiel 2015
stand für Pinnow eine verdiente Niederlage zu Buche. Die Taktik über starke
Außen zum Erfolg zu kommen verpuffte. Mit zwölf Punkten aus 15 Ligaspielen
steht der SV 90 mit schlechten, aber keineswegs aussichtslosen Karten vor
dem Programm Klassenerhalt.
SV 90
spielte mit: R.Kubik, Gäbler, Wilke, Fengler (46. R.Neßler),
Schwertner, Höfert, Lehnhardt, Schmock, C.Nagel, Meißner (80. Kuhtz), Haase
(84. Mustafic)