6.Sp., LK Nord: Einheit Grünow- SV 90 Pinnow
2:4
(2:1)
Von
Kevin Wilke
Derbysieg in Grünow
Der SV 90 Pinnow gewinnt das nachgeholte Landesklasse-Spiel vom 6.
Spieltag in Grünow verdient mit 4:2 und feiert somit den zweiten Sieg in
Folge.
Bei schwierigen Wetterbedingungen (starker Wind) gingen beide
Teams mit unterschiedlichen Ausrichtungen in die Partie. Grünow war um ein
geordnetes Aufbauspiel bemüht, wobei Pinnow, mit Wind im Rücken, von Beginn
auf das zuletzt erfolgreiche Rezept des schnörkellosen Fußballs setzte.
Beide Teams mussten im Tor auf ihre Stammkeeper verzichten. Bei Grünow
hütete Marcus Lange das Gehäuse. Bei Pinnow stand Robby Gäbler zwischen den
Pfosten, da alle drei Torhüter an diesem Tag nicht einsatzfähig waren. Für
Gäbler lag neben der ungewohnten Torhüterrolle ein weiterer emotionaler
Umstand vor, ging es doch gegen seine alten Teamkollegen von der Einheit.
Pinnow benötigte ein paar Minuten um in die Partie zu finden, ließ aber
hinten nichts zu, so dass sich ein Mittelfeldgeplänkel entwickelte. Die
erste nennenswerte Gelegenheit
führte prompt zur Führung des SV 90. Pinnow eroberte in der Einheit-Hälfte
den Ball. Patrick Höfert bediente Sturmkollege Johannes Haase und der
Pinnower Torjäger ließ sich nicht zweimal bitten und schob überlegt ein
(0:1/ 19. Minute). Leider gelang es den Gästen nicht, die Führung lange zu
behaupten. Christopher Regorius brachte einen abgewehrten Ball 20 Meter vor
dem Tor unter Kontrolle und schoss hart auf das Pinnower Tor. Keeper Gäbler
griff daneben und ließ den Ball zum Ausgleich passieren (1:1/ 21.). Es
sollte aber Gäblers einziger Fehlgriff bleiben. Im weiteren Spielverlauf
überzeugte er mit gutem Stellungsspiel, bekam aber auch wenig zu tun, weil
die Pinnower Defensive einmal mehr sattelfest war. Pinnow bestimmte die
Partie konnte aber bis zur Halbzeit nicht mehr gefährlich vor das Tor
kommen. Viele Abspiele gerieten aufgrund des starken Windes zu lang und
verpufften. Grünow gelang vor der Pause noch die Führung. Hajrudin Mustafic
kam im Strafraum einen Schritt zu spät und brachte seinen Gegenspieler zu
fall. Schiri Florian Hübner zeigte sofort auf den „Punkt“. Tony Oppelt
besorgte mit dem sicher verwandelten Strafstoß das 2:1 (41.). Der SV 90
verlor vor dem Rückstand den Spielfaden und stand nicht mehr konsequent
genug am Mann. Der Rückstand war die logische Folge. Grünow wähnte sich in
der zweiten Halbzeit mit Wind und Führung im Rücken auf der Siegerstraße.
Was Pinnow allerdings in der zweiten Halbzeit ablieferte konnte sich sehen
lassen. Die Einwechslung von Marcel Meißner für Mustafic stellte sich als
Glücksgriff heraus, denn Meißner benötigte nur sieben Minuten Anlauf zum
Ausgleich. Er drosch den Ball nach Ablage von Haase förmlich in das Grünower
Tor. Er nahm das Spielgerät an der linken Strafraumecke volley und
vollendete sehenswert in die lange Ecke (2:2/ 52.).
Nun war Pinnow
wieder spielbestimmend. Die Umstellung im Mittelfeld brachte zudem mehr
Sicherheit in den Spielaufbau. Höfert wechselte auf die „Sechs“ und
Christoph Nagel beackerte wie sooft das Feld hinter Haase. Grünow wurde
frühzeitig attackiert und kam nicht mehr zur Entfaltung. Gäbler musste quasi
nur noch bei langen Abschlägen von Keeper Lange ins Spielgeschehen
eingreifen. Die Einheit kam nicht einmal nennenswert vor das Pinnower Tor.
Anders der SV 90. Über links ging es zu schnell für die Grünower. Steffen
Engel ließ den Querpass klug passieren und brachte Nagel dadurch in eine
gute Schussposition. Ein Grünower Abwehrbein verhinderte die neuerliche
Führung. Die anschließende Ecke wurde von Tobias Schmock getreten. Kapitän
Kevin Wilke stieg in dieser Situation am höchsten und köpfte zum umjubelten
2:3 ein (76., das Tor im
Videodownload). Pinnow nun wie im Rausch. Nur 120 Sekunden später
sprintete Engel über rechts an allen vorbei. Vor dem Tor versagten ihm
allerdings die Nerven, so dass sein Schuss aus sechs Metern am Tor vorbei
ging. Aber in der 82. Minute fiel dann die Entscheidung. Erneut entwischte
Engel über rechts seinen Bewachern. Diesmal wählte er den Querpass auf Haase
und dieser schnürte seinen Doppelpack (2:4). Grünow konnte nichts mehr
entgegensetzen. Die Pinnower Verteidigung konnte nicht mehr in Verlegenheit
gebracht werden. Nach dem Schlusspfiff lagen sich die Pinnower Spieler,
Betreuer und Fans in den Armen. Ein wichtiger Auswärtssieg konnte
eingefahren werden. Pinnow bestach erneut mit einer guten Laufleistung und
Ehrgeiz in den Zweikämpfen. Es wurde kein Ball verloren gegeben und falls
einem Akteur ein Fehler unterlief, war immer ein Teamkollege zur Stelle, um
die Situation zu bereinigen. So muss es weitergehen, denn bereits in der
kommenden Woche steht das nächste Auswärtsspiel an. Dann geht es auf die
Reise nach Birkenwerder. Der Aufstiegsaspirant liegt momentan auf Platz 2
und wird es den Pinnowern auf dem ungewohnten Kunstrasenplatz schwer machen
wollen. Die Leistungen der letzten beiden Wochen müssen erneut in die
Waagschale geworfen werden, um punkten zu können. Dies gelang in den letzten
Spielen aber gut. Nur eine der vergangenen sechs Vergleiche ging verloren.
Diese Serie kann gern ausgebaut werden.
Für Pinnow spielten: Gäbler- Mante, Wilke, Lehnhardt,
Schwertner- Nagel, Mustafic (46. Meißner), Schmock, Engel- Höfert, Haase