4. Spieltag, LK Nord: SG 47 Bruchmühle - SV 90
Pinnow 2:3 (1:1)
Von Kevin Wilke
Erster Liga-Sieg der Saison
Der SV 90 Pinnow setzt den Aufwärtstrend der letzten Wochen fort und
landet beim Auswärtsspiel in Bruchmühle den ersten Dreier.
Nach drei Niederlagen in den ersten drei Ligaspielen fanden sich die
Pinnower Kicker am Tabellenende wieder. Beim schweren Auswärtsspiel in
Bruchmühle sollte somit möglichst der erste Punkt eingefahren werden. Die
Personalsituation bescherte Trainer Marko Knospe jedoch ein paar graue Haare.
Andreas Fengler fehlte arbeitsbedingt in der Defensive. Kapitän Patrick Höfert
verletzte sich beim Training und konnte im Mittelfeld nicht mitwirken. Nachdem
auch Offensivwirbler Christoph Nagel kurzfristig absagen musste, fehlte in jedem
Mannschaftsteil ein wichtiger Akteur. Aber alle Spieler waren sich sicher, dass
auch mit der aufgebotenen Elf durchaus etwas zu holen ist.
Die Partie begann mit einem Paukenschlag. Der Sekundenzeiger hatte noch keine volle Umdrehung hingelegt, da stand es schon 1:0 für den Gastgerber. Routinier Christian Brutschin schoss einen Freistoß aus 30 Metern Richtung Tor. Tom Schwertner fälschte den Ball unglücklich ab und zu allem Übel hoppelte der Ball über die Hände von Keeper Reiner Kubik hinweg zur frühen Führung ins Tor. Pinnow war leicht geschockt und brauchte etwas, um in die Partie zu kommen. Die Abwehr um die Innenverteidiger Mino Lehnhardt und Kevin Wilke agierte jedoch mit viel Übersicht, so dass Bruchmühle oftmals keine Lücken im Defensivverbund der Gäste finden konnte. Dadurch wurde der SV 90 mit zunehmender Spieldauer immer frecher und mauserte sich zur gefährlicheren Mannschaft. Vor allem Steffen Engel brachte viel Gefahr über die rechte Angriffsseite. Marcel Meißner hatte nach knapp einer halben Stunde die große Gelegenheit zum Ausgleich, vergab jedoch kläglich. Kurz danach belohnten sich die Pinnower allerdings. Till Mante, der im defensiven Mittelfeld zusammen mit Tobias Schmock eine klasse Leistung ablieferte, konnte im Mittelfeld nicht gestoppt werden. Sein tolles Zuspiel verwertete Schwertner abgeklärt ins lange Eck (1:1/37.). Danach agierte Engel zu überhastet, so dass es mit dem Unentschieden in die Pause ging. Bruchmühle war in den ersten 45 Minuten nur bei einem Konter und bei Standards gefährlich. Jens Lehmphul köpfte die beste Chance über den Kasten von Kubik und Brutschin zielte bei seinem Freistoß aus 18 Metern knapp zu hoch.
Die zweite Hälfte startete ausgeglichen. Pinnow war nun voll im Spiel und wurde immer gefährlicher. Die Gefährlichkeit gipfelte dann in der Führung durch Johannes Haase. Schmock bediente ihn per Freistoß und Haase stieg am höchsten- 1:2 in der 53. Minute. In der Folge gelang der Heimelf weiterhin wenig. Pinnow versäumte es allerdings, diese Phase zur Entscheidung zu nutzen. Es dauerte bis zur 73. Minute, ehe ein weiterer Treffer fiel. Mante narrte seinen Gegenspieler und schoss sehenswert aus 16 Metern ins rechte obere Eck (1:3/73.). Engel hatte kurze Zeit später das 1:4 auf dem Fuß, verpasste aber die endgültige Entscheidung. So blieb es weiterhin spannend, denn Bruchmühle öffnete die Verteidigung und holte die Brechstange raus. Gefährlich wurde es dadurch im Pinnower Strafraum. Kubik machte seinen Fehlgriff aus der ersten Minute wieder gut, als er im 1:1 gegen Mario Lammeck klärte. Ein weiterer Schuss der Heimelf strich knapp am Pfosten vorbei. Zu einfallslos zeigten sich die Randberliner allerdings. Viel Lamentieren begleitete die unvollendeten Angriffsbemühungen. Schiedsrichter Martin Dietrich ließ sich in der Schlussminute davon blenden und entschied plötzlich auf Elfmeter. Bei einer Ecke sah der Schiedsrichter ein Foul von Wilke. Wo in dieser Szene allerdings ein Foul vorgelegen haben soll, bleibt das Geheimnis des Unparteiischen. Brutschin verwandelte sicher zum Anschlusstreffer und trat danach beim Ballholen Kubik mächtig in die Beine. Das Spiel war noch nicht gelaufen. Der SV 90 hatte sofort nach dem Anstoß einen weiteren Treffer auf dem Fuß. Haase schickte Engel über links. Dieser legte den Ball im Strafraum zurück auf Haase, aber der Pinnower Angreifer traf nur den Außenpfosten. Die letzte Minute der Nachspielzeit wurde hektisch. Lehnhardt grätschte seinem Gegenspieler mustergültig den Ball ab, aber Schiri Dietrich sah erneut ein Foulspiel. Beim fälligen Freistoß waren bis auf den Schützen alle Spieler im Pinnower Strafraum versammelt. Warum jedoch keine Flanke kam, sondern eine kurze Variante ausgeführt wurde, war unverständlich und stieß auch bei den Heimfans auf Unverständnis. Der abgelegte Ball konnte jedenfalls ohne Probleme geklärt werden, so dass der erste Sieg des SV 90 in der Landesklasse feststand. Ein hartes Stück Arbeit, aber anhand der vorhandenen Chancen durchaus verdient, was auch der noch kurz vor Schluss eingewechselte Kapitän Höfert feststellte: „Die erste halbe Stunde hatten wir großen Respekt vor dem Gegner. Als wir diesen dann ablegten, gelangen uns einige gute Offensivaktionen, die folgerichtig auch den Ausgleich brachten. Nach dem 1:3 glaubte die Mannschaft an den Sieg und kämpfte aufopferungsvoll. Am Ende ein verdienter Sieg.“
Die deftige Pleite aus Ahrensfelde (2:7) hinterließ Spuren beim Team, brachte allerdings auch wichtige Erkenntnisse, die sich positiv auswirkten, denn beim Spiel gegen Wriezen (2:4) und vor allem gegen Britz (3:4) waren deutliche Verbesserungen zu erkennen. Der Sieg in Bruchmühle sollte nun Balsam für die SV90-Seele sein, denn die Akteure wissen, dass es auch in dieser Liga durchaus möglich ist, Punkte zu ergattern. Dies müssen die Pinnower nun aber bereits in der kommenden Woche wieder unter Beweis stellen, wenn die Kreisstädter aus Prenzlau anreisen. Das ehemalige Landesligateam kommt mit einem 2:1- Sieg gegen Ahrensfelde im Gepäck nach Pinnow. Es muss also wieder ein leidenschaftlicher Auftritt her, um den Aufwärtstrend zu bestätigen.
Für Pinnow spielten: Kubik- Gäbler, Wilke,
Lehnhardt, Pfotenhauer (46. Kuhtz)- Engel, Mante, Schmock, Schwertner-
Meißner (85. Mustafic), Haase (90. Höfert)