3.Sp., LK Nord: SV 90 Pinnow - Fortuna Britz
3:4 (1:2)
Von
Rick Neßler
Zu viele Defensivfehler
Im Spiel zweier bislang punktloser Teams setzten sich die Gäste der
Fortuna aus Britz mit 3:4 gegen den SV 90 Pinnow durch und verlassen somit
die unteren Tabellenränge. Für Pinnow bleibt nach mehrmaliger Aufholjagd nur
der starke Kampfeswille und die Gewissheit eines intakten Teams. Kapitän
Patrick Höfert konnte nach der Partie seinen Mannen „auch keinen Vorwurf
machen“. „Es war ein Spiel auf Augenhöhe, bei dem wir uns die Eier selber
ins Nest gelegt haben“.
Vor dem Spiel analysierten die Pinnower die
Heimniederlage in der Vorwoche gegen Wriezen und deren Konsequenzen. Eine
davon war, dass man gegen Britz höher
stehen wollte. Der Plan war die Gegenspieler so frühzeitiger zu stören um
Diagonalbälle auf die schnellen Spitzen zu verhindern. Dies gelang in der
ersten chancenarmen halben Stunde Spielzeit. Beide Mannschaften behielten,
auf dem gut bespielbaren Platz,
den Ball in ihren eigenen Reihen. Torgefahr konnte hingegen selten
praktiziert werden. Gästespieler Patrick Kirsten konnte Rechtsaußen mehrere
Male in den Strafraum dringen, doch seine Hereingaben waren mangelhaft. Für
Pinnow, die sich nach den ersten 15 Minuten besser zu Recht fanden, sorgte
Tobias Schmock mit einem Weitschuss für Gefahr (14.). Die Gäste gingen nach
einer eigentlich harmlosen Freistoßsituation nach 27 Minuten in Front. Dabei
spielten gleich mehrere Faktoren den Barnimern in die Karten. Der fehlende
Anpfiff des Schiedsrichter, das unkoordinierte Herausrücken der
SV90-Defensive und das zögerliche Herauskommen von Ersatztormann Bastian
Völker, der insgesamt Reiner Kubik wieder solide vertrat, ermöglichten
Sebastian Peters` Kopfballtor (0:1). Natürlich kurzzeitig demoralisiert war
der SV90 wieder schnell bei der Sache. Höfert bediente Stürmer Johannes
Haase, doch er war einen Tick langsamer als Gäste-Torwart Adrian Peters
(34.). Danach sorgte ein Pinnower Abspielfehler in der Defensive für Britz`
nächste Chance. Der Ball konnte zentral auf Kirsten in den Strafraum
gechippt werden. Kirsten nutzte seinen Freiraum und wurde von Robby Gäbler
elfmeterreif gefoult. S.Peters besorgte ganz sicher das 0:2 vom
Elfmeterpunkt (39.). Doch Pinnow kam postwendend zurück. Haase nutzte einen
Lapsus der gegnerischen Defensive und verkürzte auf 1:2 (41.). Noch bis zur
Halbzeit wäre bei besserem Ausspielen zweier Situationen der Ausgleich
möglich gewesen. Marcel Meißner versuchte Haase in Szene zu setzen und
Höfert spielte Schmock am Strafraum frei, doch beide vielversprechende
Aktionen waren nicht vom Erfolg gekrönt (44.).
(Klick zum
Download mehrerer Torchancen)
Der zweite Durchgang glich dann
einem offenen Schlagabtausch. Kevin Wilke schlug einen langen Freistoß auf
Haase, doch er uns sein Gegenspieler behinderten sich so, dass der Ball
durchrutschte und Till Mante der Nutznießer der Situation und Torschütze zu
2:2 war (64.). Pinnow war nun richtig im Spiel drin. Nach einer weiteren
guten Kombination verlangte Mante mit einem 17m-Schuss Peters` Können im Tor
ab (67). Auf der Gegenseite ließ sich der SV 90 zu einfach an der Seitenlinie
ausspielen und die gute Flanke wurde von Rayk Kletzin problemlos eingeköpft
(2:3, 68.). Die Platzherren gaben aber nicht auf. Meißner schlug binnen
weniger Minuten zwei traumhafte Flanken in den Strafraum. Die eine köpfte
Haase parallel zur Torlinie ohne Erfolg, in die andere bugsierte Höfert
seinen Kopf zum 3:3 und damit den erneuten Ausgleich (73.). Das Spiel zog
alle Zuschauer in den Bann, doch es folgten noch weitere Aufreger. Andreas
Fengler holte sich eine dunkelgelbe Karte nach einem Foul an Kletzin ab
(75.). Kurz darauf wurde eine ungefährlicher langer Ball von Britz auf Grund
mangelnder Kommunikation der Pinnower Hintermannschaft doch noch gefährlich.
Wilke verlängerte unfreiwillig auf Nico Wodrich und der traf, passend zum
Spiel, mit einem Dropkick unhaltbar in den Winkel (3:4, 77.). Auch wenn
jedem Tor ein Fehler vorangeht, ist die Anzahl an krassen Fehlern bei den
Pinnowern sehr bitter, die dennoch beinahe Grund zur Freude gehabt hätten.
Denn sowohl Meißner als auch Haase besaßen in den Schlussminuten
Riesenchancen zum 4:4 Ausgleich, doch Meißner haderte zu lange und hatte
gegen Peters dann keine Chance mehr und Haase schoss wenige Meter am Tor
vorbei.
Trotz null Punkten aus drei Ligaspielen ziehen Trainer Marko
Knospe und Höfert das passende Fazit: „Die Moral stimmt, gegen Wriezen und
gerade nun gegen Britz brachte man sich selber um den Lohn“.
SV 90 spielte mit: Völker,
Fengler, Gäbler, Wilke, Lehnhardt, Meißner (86.Kuhtz), Schmock, Höfert,
Mante, Schwertner (65. Neßler), Haase