23.Spieltag, Landesklasse Nord: SV 90 Pinnow - VfB Gramzow 3:3 (3:0)
Von
Kevin Wilke

Trotz Drei-Tore Vorprung nicht der erste Dreier in 2014

Der SV 90 Pinnow gibt auf eigenem Platz eine 3:0 Führung aus der Hand und wartet somit weiter auf den ersten Sieg der Rückrunde.

Dabei begann alles optimal für den SV 90. Man benötigte nicht einmal eine Chance zum ersten Treffer. Tom Schwertner schoss einen Freistoß relativ ungefährlich, aber doch scharf von Höhe der Mittellinie in Richtung Gramzower Tor. Keeper Michael Schulz, wohl noch mit den Gedanken in der Kabine, rutschte der Ball durch die Hände und die Platzherren führten nach 2 Minuten mit 1:0. Pinnow spielte in den ersten Minuten sehr konzentriert und wurde nach einer guten Kombination in der 10. Minute prompt wieder belohnt. Patrick Höfert legte in dieser Szene zu Marcel Meißner in die Mitte ab und dieser bedankt sich für den Freiraum im Strafraum mit dem 2:0. Endlich schien der Knoten der zuletzt offensiv oft unglücklichen Pinnower geplatzt. Welch unglückliche Wendung das Spiel aber in der zweiten Hälfte nehmen sollte, schien zu diesem Zeitpunkt nicht realistisch. Pinnow zeigte eine wirklich gute Partie, war meist nur in Problemen, wenn Gramzows Topstürmer Michael Bathke steil geschickt wurde. Dieser wusste über die gesamte Spielzeit mit seiner Schnelligkeit für Gefahr zu sorgen. So richtig eingreifen musste Pinnows Schlussmann Reiner Kubik in der Anfangsphase aber nur bei einem 18-Meter-Schuss von Thomas Friese. Im Nachfassen konnte er die Situation aber bereinigen (13.). in der Folgezeit war in der Pinnower Offensive dann wieder das altbekannte Muster erkennbar. Die junge Pinnnower Mannschaft spielte sich gefällig bis zum Strafraum, aber das Leder wollte nun nicht mehr ins Netz gelangen. Höferts Schuss, bei dem Schulz noch mit den Fingerspitzen dran war, ging an den Pfosten und wollte einfach nicht hinter die Linie rollen. Die Zuschauer hatten schon den Torschrei auf den Lippen (25.). Auch der an diesem Tag glücklose Marcus Teschner hatte bei seiner Aktion Pech, als er in der 30. Minute nur das Hinterteil eines Gramzower Verteidigers traf, anstatt das Tor. Zuvor ließ er Schulz noch elegant aussteigen, aber konnte die zwei vor der Torlinie postierten Gramzower nicht überwinden. In der 37. Minute dann die vermeintliche Entscheidung. Kapitän Höfert bekam auf Höhe der Mittellinie das Spielgerät unter Kontrolle, täuschte einen Pass nach außen an, aber entschloss sich für einen Sololauf aus dem Mittelkreis heraus und schob den Ball souverän zum 3:0 ins Tor (37.). Mit dem 3:0 ging es auch in die Kabine. Nach der Pause dann zunächst dasselbe Bild.

Pinnow mit einem gut vorgetragenen Angriff, aber Meißner konnte den Ball aus 7 Metern nach erneuter Vorlage von Kapitän Höfert nicht ins Tor bringen (48.). Von diesem Tor hätten sich die bis dahin harmlosen Gramzower sicherlich nicht mehr erholt, aber  so bestand noch ein Fünkchen Hoffnung. Angefacht wurde dieses von einem Fehler im Pinnower Spielaufbau. Der ansonsten an diesem Tag gute Tobias Schmock verlor in der eigenen Hälfte den Ball. Robert Jurszo bediente den bereits gestarteten Bathke und dieser nutzte die Gelegenheit zum 3:1 in der 51. Minute. Gramzow witterte nun Morgenluft und die Pinnower standen in der Defensive nicht mehr so gut und eng bei den Leuten wie in der ersten Halbzeit. 10 Minuten nach dem Anschlusstreffer nutzten die Gramzower einem Konter zu ihrem zweiten Tor. Bathke bediente seinen Sturmpartner Paul Waßmund butterweich und dieser köpfte freistehend aus 5 Metern ein (2:0, 61. Minute). Und Gramzow hatte noch nicht genug. Erneut dauerte es knapp 10 Minuten und die Partie begann praktisch wieder bei null. Mazierullah Qaderi profitierte von einem zweifach abgefälschten Schuss und fand sich plötzlich frei vor Keeper Kubik wieder. Erneut war Kubik geschlagen und es folgte nun ein offener Schlagabtausch in der Schlussphase. Beide Teams mit Möglichkeiten zum Lucky Punch, aber das Ergebnis sollte sich nicht mehr ändern. Waßmund, der einen Schritt zu spät kam, und Bathke, der nach einem erneuten Sololauf an Kubik scheiterte, hatten auf Seiten des VFB die größten Möglichkeiten. Schmock und Höfert zielten bei ihren Schüssen aus dem Strafraum zu ungenau. Somit teilten sich die uckermärkischen Teams, die sich in der nächsten Saison in der neu gebildeten Kreisoberliga wieder treffen werden, die Punkte. Aus Sicht der zuletzt geschundenen Pinnower Fußballerseele ein erneuter Rückschlag, aber auf der ordentlichen ersten Hälfte lässt sich sicherlich aufbauen. Erneut wurde aber deutlich, dass man es nicht schafft, zwei konstant gute Halbzeiten hinzulegen. Aber es gibt auch erfreuliche Nachrichten an diesem Tage. Die Langzeitverletzten Andreas Fengler (90 Minuten) und Matti Glantz (32 Minuten) gaben ihr Comeback und spielten jeweils ihre erste Partie 2014. Zusammen mit den an diesem Tag fehlenden Christoph Nagel, Johannes Haase und Rick Neßler geht es nun in schwere Wochen. In den nächsten beiden Partien warten die beiden Tabellenführer auf den SV 90. Zunächst reist man zum zweitplatzierten SV Zehdenick. Danach folgt das Heimspiel gegen den Ligaprimus Klosterfelde. Auch in diesen Spielen wird man sich angesichts der Offensivpower der Gegner keine schwache Hälfte leisten können. Aber warum sollte nicht eine Überraschung gelingen?

Für den SV 90 spielten: Kubik- Fengler, Wilke, Bartz, Schwertner- Philip Hermann, Höfert, Schmock, Jan Hermann (58. Glantz)- Teschner (78. Kuhtz), Meißner (88. Mustafic)