19.Spieltag, Landesklasse Nord: Angermünder
FC - SV 90 Pinnow 4:2 (2:1)
Von
Rick Neßler
AFC gewinnt verdient gegen gute
Pinnower
Der Angermünder FC erobert durch den 4:2 Heimsieg gegen den SV 90
Pinnow den fünften Tabellenplatz der Landesklasse Nord zurück und darf
langsam aber sicher auch für das nächste Jahr Landesklasse planen. Wo
„Hobbyfußball“ in Anbetracht zahlreicher und kostenintensiver
Neuverpflichtungen seitens der Platzherren aufhört – das durfte jeder der
149 Zuschauer selber entscheiden. Die Pinnower, die jede Woche mehr und mehr
neben der praktischen Gewissheit, auch die theoretische Wahrheit des
Abstiegs widergespiegelt bekommen, verdienten sich bei vielen Zuschauer den
Respekt, im Rahmen ihrer Möglichkeiten gespielt und gekämpft zu haben.
Dabei fing die Partie für die Gäste gut an. Nach einem Freistoß wurde Kevin
Wilkes Kopfball auf der Linie geklärt (4.) und als Marcus Teschner den
Linksaußen Rick Neßler bediente, zog er nach innen und prüfte Torwart
Valentin Salzwasser (8.). Der Gastgeber probierte es oft über die rechte
Seite, aber Tobias Schuchert machte aus diesem Raum zu wenig. „Stürmerstar“
Martin Rakoczy, ehemals Brandenburgligist beim FC Schwedt, ließ sich oft
fallen und verwertete die Bälle gekonnt. Doch zunächst fiel auf der
Gegenseite das Tor. „Libero“ Oliver Werner durfte seinen ersten Scorerpunkt
für den SV 90 bejubeln. Sein starker Pass in die Spitze nahm Teschner auf,
der sein erstes Tor für seinen neuen Verein schoss (0:1, 22.). Für den AFC
war dies natürlich ernüchternd. Zu Hause gegen den nahezu abgestiegenen
Derbygegner zurückzuliegen und das obwohl man noch in der Winterpause den
Stoßstürmer John Singert vom SV 90 für eine nicht unbeachtliche Summe
kaufte? So nicht, dachte sich der Sommertransfer Rakoczy und drehte das
Ergebnis binnen zwei Minuten auf 2:1. Der erste Treffer entstand aus einem,
aus Pinnower Sicht, unnötigen Einwurf und das zweite nach Passspiel von Rico
Riegel und Rakoczy schirmte den Ball am Sechzehnmeterraum ab und vollendete
eiskalt aus der Drehung. Ein Tor, welch seine ganze Klasse zeigte und
Sturmkollegen Singert in den Schatten stellte.
Nach dem
Seitenwechsel wollten die Gäste den Spaß aus der ersten Halbzeit mitnehmen
und noch den ein oder anderen Spieler aufbauen, bei denen in Halbzeit eins
noch nicht alles gelang. Einer bei dem alles gelang war aber weiterhin
Rakoczy. Nach einem langen Ball auf ihm, besaß er das Glück des Tüchtigen,
setzte sich im Strafraum unorthodox durch und passte in die Mitte auf
Singert, sodass auch dieser gegen seinen Ex-Verein jubeln durfte (3:1, 49.).
Wie einfach Tore erzielt werden
können, zeigte weiterhin der AFC. Abstoß Salzwasser, Kopfballverlängerung
Singert und nach einem Sprint und Coolness vor dem Tor: Hattrick für
Rakoczy, 4:1 (61.). Pinnow war im zweiten Durchgang zu uninspirierend im
Angriff, einzig Tobias Schmock sorgte mit feinen Pässen für Gefahr. Einen
dieser konnte Neßler in den Strafraum flanken, wo Christoph Nagel mit seinem
zweiten Saisontreffer auf 4:2 verkürzen konnte (63.) und in den nächsten
Minuten gar die große Chance auf das 4:3 besaß. Glücklich von einem
AFC-Verteidiger angeschossen, stand Nagel auf einmal frei im Strafraum,
verfehlte das Tor jedoch knapp (75.). SV90-Kapitän Höfert probierte es kurz
vor dem Spielende aus der Distanz und erzielte beinahe das Tor des Tages,
doch sein Versuch landete nur auf dem Tornetz (88.). Die insgesamt faire
Partie fand am Samstagnachmittag einen verdienten Sieger. Das
Schiedsrichtergespann um Martin Weingarten leitete die Partie auf diesem
Niveau entsprechend ordentlich.
AFC
spielte mit: Valentin Salzwasser, Tobias Schuchert (78. Frank
Schmidt), Rico Riegel, Enrico Grimpe, Robert Schön, Tobias Bluhm, John
Singert, Christoph Wolf, Oliver Boche, Matthias Kreusch (83. Tony Franke,
87. Marc Singert), Martin Rakoczy
SV 90
spielte mit: Reiner Kubik, Tom Schwertner, Patrick Höfert,
Tobias Schmock, Rick Neßler, Marcel Meißner (68.
Hajrudin Mustafic), Kevin
Wilke, Oliver Werner (53. Max Bartz), Philip Methke (86. Jan Hermann),
Christoph Nagel, Marcus Teschner