11.Spieltag, Landesklasse Nord:  SV 90 Pinnow - Stahl Finow 7:0 (4:0)
Von
Rick Neßler

Kantersieg gegen den Landesliga-Absteiger

Am 11.Spieltag der Landesklasse-Saison gewinnt der SV 90 Pinnow völlig überraschend gegen Stahl Finow mit 7:0. Dabei standen die Vorzeichen alles andere als gut für die Uckermärker. Als Tabellenletzter empfang man am Samstagnachmittag den Absteiger aus der Landesliga, der bei den bisherigen vier Aufeinandertreffen zehn Punkte (10:1 Tore) holen konnte. Nun bessert der SV 90 diese Bilanz zu seinen Gunsten auf.
Ungewohnt konnte das Trainergespann Uwe Höfert und Dietmar Steffen auf einen breiten Kader zurückgreifen, einzig Philip Hermann und Maximilian Skalla fehlten auf Grund von Verletzungen, Christoph Nagel nahm mit gebrochenem Handgelenk auf der Bank Platz. Der Gast aus Finow, der bislang nur eine mittelmäßige Saison spielt (10 Spiele, 15 Punkte), begann forsch und torgefährlich. Doch schon nach wenigen Minuten sollte klar sein, dass die Gäste an diesem Tag das Tor nicht treffen wollten. Hardy Egbert war nach zwei Minuten völlig frei im Strafraum zum Torabschluss gekommen, doch verzog mit dem linken Fuß und schoss über das Tor. Pinnow, das in den ersten zehn Minuten noch nicht richtig bei Sinnen war, hatte sechs Minuten später zum zweiten Mal Glück. Als Steven Menzel auf der rechten Seite freigespielt wurde und sich Tormann Reiner Kubik gegenüber sah, bildete sein Schuss ans Außennetz die zweite vergebene Großchance (8.). Fortan das selbe Bild – nur auf der Gegenseite. In Co-Produktion mit Tom Schwertner brachte Tobias Schmock den Ball auf den langen Pfosten, wo John Singert zu überhastet und in Folge dessen zu lasch abschloss (10.). Auch über rechts wurden die Platzherren gefährlich, aber Matti Glantz` Eingabe wurde noch vor dem einschussbereiten Marcel Meißner zur Ecke geklärt (13.). Die bislang größte Torchance vergab Meißner kurz darauf, als der Ball nach starkem Pass von Patrick Höfert über Umwegen zum Pinnower Toptorjäger gelang, der jedoch Torwart Enrico Jürgens anschoss (16.). Der SV 90 zeigte auch ohne Tor ein bis dahin ansehnliches Spiel. Über die Zentrale Schmock, Höfert und Wilke gelang der Ball gut verteilt auf die Außen Schwertner und Glantz. Nachdem Höferts Weitschuss noch keinen Erfolg brachte, war es nach 28 Spielminuten so weit: 1:0 für den Gastgeber durch Meißner. Wieder ging ein fein getimter Pass von Höfert in die Spitze der Torchance voraus und Meißner hatte diesmal keine Mühe den Ball ins Tor zu bugsieren. Mit jeder gelungenen Aktion stieg nun das Selbstvertrauen der Spieler. Glantz sorgte zunächst mit einem Freistoß für eine weitere Torchance, danach verpasste Meißner seine Eingabe zum wiederholten Male nur knapp (30., 38.). Als Schmock nach einem Solo über die halbe linke Spielfeldhälfte drei Gegenspieler und zwei Fouls an ihm ignorierte, ließ er sich im Strafraum befindend den eigenen Torabschluss nicht mehr nehmen und krönte diese Aktion mit dem 2:0 (40.). Wie in einem Rausch traute sich nun auch Schwertner aus der Ferne, doch weder sein Versuch noch Meißners Nachschuss aus spitzem Winkel brachten das gewünschte Ergebnis. Ganz anders Glantz, der einen weiteren Pinnower Angriff absolut sehenswert mit einem Pfund aus 22 Metern in den Torwinkel abschloss (3:0, 44.). Als Finow die letzte Aktion vor der Halbzeit mit einem Eckball noch für den Anschlusstreffer nutzen wollte, spielten die Gastgeber den Konter nach der abgefangenen Ecke stark zu Ende und Schmock bewies beim 4:0 nicht nur Ruhe, sondern auch Gefühl im schwächeren rechten Fuß (45.).
Nach dem Seitenwechsel war es zunächst wieder Finow, die für Torgefahr sorgten. Doch eine an diesem Tag eklatante Abschlussschwäche ließ jegliche Hoffnung auf eine Aufholjagd verblassen. Nach Vorarbeit von Jakob Scheuerecker ließ Menzel eine Hundertprozentige liegen (47.). Aber auch auf der Gegenseite wurde nicht jede Chance genutzt. Nach starker Vorarbeit von Glantz schoss Schwertner den Ball aus wenigen Metern Torentfernung über das Tor (60.). Anders als in Halbzeit eins war nach einer Stunde Spielzeit das Tempo heraus, auch da der Gast nun resignierte. Zumal Menzel eine weitere Großchance ungenutzt ließ (71.). Mit einem Befreiungsschlag von Wilke startete der Lauf des John Singert von der Mittellinie an und endete mit dem 5:0 durch den Stürmer (75.). Die in dieser Phase hoch stehende Gäste-Abwehr war nach einem feinen Lupfer von Schmock auf Singert abermals machtlos, auch da Jürgens im Tor keine gute Figur machte (6:0, 84.). Den Schlusspunkt initiierte Schmock über die linke Seite und dessen Hereingabe brachte der spritzige Meißner zu seinem Doppelpack im Finower Gehäuse zum 7:0 unter (90.).

SV 90 spielte mit: Kubik, Bartz, Fengler (85. J.Hermann), Werner, Wilke, Schmock, Höfert, Schwertner (75. Neßler), Glantz (68. Nagel), Singert, Meißner