Landesklasse Nord, 12.Spieltag: SV 90 Pinnow -
Joachimsthal 0:2 (0:1)
Erste Heimniederlage und drei Platzverweise
von Kevin Wilke
Der SV 90
Pinnow hat sich das
sechste Heimspiel der Landesklassesaison 2012/13 sicherlich anders
vorgestellt. Man verlor nicht nur mit 0:2 gegen die
in der Liga schlechter positionierten Kicker aus Joachimsthal, sondern auch
in Person von Gäbler, Schmock und Höfert drei wichtige Akteure. Die
Niederlage beendete die gute Heimserie vom SV 90 mit 4 Siegen und einem
Unentschieden.
Joachimsthal zeigte von Beginn an zielstrebigeren Fußball als der Gastgeber.
Der Ball wurde schnörkellos in die Spitze gebracht und Beuster, Seidel und
Peters hatten häufig gute Abschlussmöglichkeiten. Letzterer nutzte in der
11. Minute die Passivität der Pinnower Hintermannschaft und erzielt das
sehenswerte Führungstor für die Gäste aus der Schorfheide. Kubik konnte dem
Schuss aus 16 Meter nur hinterher schauen. Pinnow zeigte aber keineswegs
schlechten Fußball in der ersten Halbzeit, jedoch war meist am Strafraum
Schluss. Der erste Torschuss hätte dann aber beinahe zählbares geliefert.
Bei einem Freistoß zuckte der Arm eines Gästeverteidigers jedoch aus der
Mauer, so dass der gut getretene Ball von Kapitän Höfert im Aus landete. Die
Proteste der Pinnower Heimelf blieben erfolglos. In der 38. Minute dann aber
doch ein Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Graeske, nachdem Höfert
regelwidrig im Strafraum am Torschuss gehindert wurde. Nagel trat an, da der
etatmäßige Schütze Höfert einer alten Fußballweisheit folgend verzichtete.
Der Schuss des Pinnower Angreifers zischte über die Latte. Die große Chance
war vertan und danach kam auch das Pinnower Spiel ins Stocken. Hätte Beuster
nach einem Querpass von Seidel nicht das leere Tor verfehlt, wäre das Spiel
wohl schon vor der Halbzeit entschieden gewesen. Aber mit einem 0:1 ging es
in die Halbzeit. Der zweite Durchgang verlief dann drunter und drüber. Mit
der Niederlage vor Augen spielte Pinnow nun aggressiver. Joachimsthal hielt
dagegen und somit entstand ein Kampfspiel, das jedoch zu keiner Zeit unfair
wurde. Schiedsrichter Graeske wurde nun Hauptakteur der Partie. Zunächst
verwies er Schmock des Feldes, nachdem beiden gelben Karten gegen ihn ein
klares Foulspiel des Gegners vorausging. Kurze Zeit später musste auch
Gäbler den Platz mit gelb-rot verlassen, nachdem
er seine Zunge nicht im Zaum hatte. Mitten in diese hektische Phase platzte
Peters mit seinem zweiten Tagestreffer und avancierte zum Matchwinner (0:2,
78. Minute). Pinnow beschränke sich danach auf Ergebnisverwaltung und wollte
eine höhere Niederlage vermeiden. Bei einem der wenigen Angriffe im zweiten
Durchgang stahl sich Höfert in den Joachimsthaler Strafraum. Er wurde beim
Schussversuch in letzter Sekunde gestört und ließ sich nach Ansicht des
Schiedsrichters zu einer Tätlichkeit hinreißen-rote Karte (81. Minute)! Mit
nunmehr 7 Feldspielern verteidigte Pinnow das Ergebnis bis zum Schlusspfiff.
Joachimsthal feierte somit einen verdienten Sieg und kann im Abstiegskampf
wichtige Punkte gegen einen direkten Konkurrenten verbuchen. Der SV 90
Pinnow muss sich den Vorwurf gefallen lassen, die Nerven nicht im Griff
gehabt zu haben, wobei bei mehr Fingerspitzengefühl des Schiedsrichters ein
oder zwei Platzverweise sicherlich vermeidbar gewesen wären. Pinnow muss
nach nun zwei torlosen Partien wieder in die Spur finden, um nicht zur
Winterpause bereits zu tief im Abstiegsstrudel zu stecken. Personell arg
gebeutelt geht es nun zum starken Barnimligaaufsteiger Finowfurt. Vielleicht
kann dort eine weitere Serie der Pinnower beendet werden. Auswärts konnte
man noch kein Zähler erbeuten.