Landesklasse Nord (24.ST): SV 90 Pinnow - SV Mühlenbeck 2:1

Wichtige drei Punkte - dramatische Schlussphase
von Rick Neßler

Gegen den Tabellenvierten aus Mühlenbeck gelang dem SV90 Pinnow nach ansprechender Leistung ein 2:1 Heimerfolg und erzielte damit seine Rückrundentore Nummer vier und fünf.
Wir nehmen es vorweg, es war ein mittlerweile typisches SV90-Heimspiel mit viel Leerlauf und Verschnaufpausen für die Spieler, wenn der Ball sich mal wieder im Seiten – oder Toraus befand. Spielerische Höhepunkte waren demzufolge rar. Die personalgeschwächten Gäste (nur zu elf angereist), die ihre vierte Niederlage in Folge hinnehmen mussten, boten eine schwache Vorstellung. In der ersten halben Stunde waren sie zwar das leicht bessere Team, oft fehlte aber der entscheidende Pass. So verwunderte es wenig, dass Neue nach einem Eckball die erste Torchance besaß (15.). Die zweikampfstarken Platzherren kamen durch Wilke, der den gegnerische Tormann überflankte (22.), und Se.Engels Direktabnahme (28.) zum ersten Mal gefährlich vor das Tor. Aber auch SV90-Keeper Kubik wusste zu überzeugen, als er im eins-zu-eins gegen Radeboldt stark hielt. Der Mühlenbecker Angreifer hatte auch die größte Möglichkeit vor dem Seitenwechsel, konnte freistehend aus zehn Metern jedoch kein Tor erzielen (44.). Gäbler (SV90) erzielte nach einer Ecke zudem fast ein Eigentor (47.).

 
Nach siegesbewusster Stimmung in der Heimkabine schien Pinnow nun das Glück erzwungen zu haben. M.Konitzer passte den Ball diagonal zu Gäbler auf den Flügel, dessen „halb Flanke, halb Schuss“ gar den Zwei-Meter Mann im Gästetor überlistete. Der viel umjubelte 1:0 Führungstreffer in der 50.Minute. Es folgte ein ebenso bekanntes Spielmuster, wenn Pinnow in Führung liegt. Gefühlte zehn Minuten lang kamen sie gar nicht an den Ball und ließen sich in die Defensive zurückdrängen. Der Gast bemühte sich aber weiterhin zu zaghaft und konnte den Gastgeber selten in ernsthafte Gefahr bringen. Radeboldt`s Kopfball (79.) hielt Kubik sicher und Nadteika`s Schuss ging knapp am Tor vorbei (83.). Während Pinnow an diesem Samstagnachmittag schwach bei den Defensivkopfbällen agierte, schlugen sie dafür im Angriff zu. Nach Neßler-Ecke netzte Wilke per Kopf zum 2:0 ein (88.). Der Sieg schien nun in trockenen Tüchern zu sein. Doch direkt nach Wiederanpfiff spitzelte Neßler den Ball unglücklich zu Becker, der keine Mühe hatte den alten Abstand wieder herzustellen (89.). Es folgte die Dramaturgie des Fußballs. Mühlenbeck bekam nun mehrere Freistöße vom Schiedsrichter zugesprochen – und da war doch was mit Pinnows Kopfballschwäche im eigenen Strafraum. Gäbler köpfte eiskalt zum 2:2 per Eigentor ein, doch zuvor ertönte bereits der Pfiff des Schiedsrichters, der auf Offensivfoul entschied (94.). Es blieb also beim verdienten 2:1 Heimsieg für die Uckermärker, auch da der letzte Freistoß der Gäste kläglich vergeben wurde. Die Erleichterung der Spieler, der Fans und des Trainerstabes über den Schlusspfiff hielt noch einige Stunden nach diesem an. Am Ostersamstag reist der SV90 nach Wandlitz zum letzten, da verlegten, Hinrundenspiel.

SV90 spielte mit: Kubik - Werner, M.Konitzer (Hermann), Schmock, Bock - Wilke, Se.Engel, Neßler, Gäbler - Kascha (Singert), Nagel