8.Sp., LK Nord: Angermünder FC - SV 90 Pinnow 0:0 (0:0)
Von
Kevin Wilke

Kampf mit einem Punkt belohnt

Der SV 90 Pinnow konnte am vergangenen Sonntag beim ambitionierten Team aus Angermünde einen Punkt ergattern.

Das Uckermark-Derby in Angermünde hielt Einiges für die zahlreich angereisten Zuschauer (122) bereit. Rassige Zweikämpfe, Emotionen und zahlreiche Torraumaktionen. Letztere waren größtenteils den Hausherren vorbehalten, aber für die Pinnower war dieses Spiel trotzdem wieder ein Schritt in die richtige Richtung. Das Pinnower Trainergespann konnte nahezu auf alle Spieler zurückgreifen. Einzig Marcel Meißner verweilte im Urlaub und konnte nicht mitwirken. Im klassischen 4-4-2-System wurden die SV 90- Akteure auf den Platz geschickt. Eine Besonderheit hatten sich die Coaches ausgedacht. Die sonst in der Zentrale eingesetzten Christoph Nagel und Tobias Schmock begannen auf den Flügeln und sollten dort die Kreise der starken AFC-Außen unterbinden. Das Pinnower Team wurde gut auf den Gegner vorbereitet. Da die Gefährlichkeit der Angermünder bei Diagonalbällen auch in Pinnow bekannt war, sollte sich der taktische Kniff mit Nagel und Schmock als richtig beweisen. Der SV 90 Pinnow versuchte nicht zu tief zu stehen und fuhr mit dieser Ausrichtung gut. Bei dem vorhandenen Potenzial der AFC-Kicker, vor allem in der Offensive, war allerdings klar, dass man nicht jeden Angriff unterbinden konnte. Aus dem Spiel gelang dem AFC allerdings wenig. Im Defensivverbund wurde gut verschoben und die Hausherren verrannten sich häufig in erfolglosen Einzelaktionen oder agierten zu behäbig im Aufbau. Bei Eckbällen war es allerdings stets gefährlich im Pinnower Strafraum. Marc Retzlaff, John Singert, Tony Franke- allesamt mächtige Kanten und im Luftkampf nur schwer zu stoppen. Zum Glück für die Gäste gelang dem Heimteam hieraus aber kein Treffer. Martin Oertel und der auffällige Philip Büchner konnten ihre guten Einschussmöglichkeiten ebenso wenig nutzen wie Franke aus der Ferne. Pinnow war zumeist nach Ballgewinnen gefährlich. Schmock hatte kurz vor der Halbzeit die beste Möglichkeit für Pinnow, aber sein Abschluss wurde von Keeper Rico Riegel zur Ecke abgewehrt. Nagel wurde in einer Aktion von Kevin Wilke auf die Reise geschickt, scheiterte aber am letzten Verteidiger. Nach der Halbzeitpause mussten die Pinnower gleich einmal tief durchatmen. Franke zielte nach nicht einmal 60 Sekunden aber zu ungenau. Bryan Nitsch besaß Mitte der zweiten Halbzeit die beste Einschusschance, scheiterte aber am starken Reiner Kubik. Und eben dieser Nitsch hätte zum Matchwinner werden können. Sein sicher geglaubtes Tor verhinderte aber kein SV 90- Spieler, sondern sein Teamkollege Oertel. Kurz vor der Torlinie bugsierte der im Abseits stehende Angreifer das Leder ins Tor (Diese Szene im Videodownload).
Der sehr gut leitende Schiedsrichter Marcel Thomas entschied sofort auf Abseits. Oliver Boches Lattentreffer war die letzte Offensivaktion der Hausherren. In der Schlussphase konnten sich die Pinnower vielmehr in den Vordergrund spielen. Erneut Schmock vergab die beste Gelegenheit. Einige aussichtsreiche Konter wurden noch zu leichtsinnig vertan. Aufgrund des Chancenplus der Angermünder sicherlich ein glücklicher Punkt, aber die aufopferungsvoll spielenden Pinnower verdienten sich diesen Zähler redlich und verließen zufrieden das Feld. Erstmals in dieser Saison konnte zudem die „Null“ gehalten werden.  Dass dies ausgerechnet gegen den bis dato stärksten Angriff gelang, hätten wohl die Wenigsten erwartet. Aus einem starken Kollektiv ragte der junge Till Mante mit starker Zweikampfquote und einem immensen Laufpensum heraus. Er fand nach der Partie treffende Worte zum Spiel: „Es war ein sehr kampfbetontes Spiel, in dem wir sehr gut in der Defensive standen. Das Quäntchen Glück war sicherlich auf unserer Seite und mit ein Bisschen mehr Raffinesse bei den Kontern gelingt uns vielleicht sogar ein Treffer. Aber das Unentschieden geht mehr als in Ordnung. Die Mannschaft hat das super gemacht!“
In der kommenden Partie kommt es in Pinnow nun zum Kellerduell mit dem Tabellennachbarn aus Finow. Die Kicker vom Wasserturm konnten bislang wenig überzeugen und wollen in Pinnow sicherlich auf den Erfolgsweg finden. Wirft der SV 90 jedoch wieder so viel Herzblut in das Spiel, wird es für die Barnimer sicher schwer. Der Punktgewinn in Angermünde sollte allerdings positiv für das Selbstvertrauen sein.

Pinnow spielte mit: Kubik- Fengler, Wilke, Lehnhardt, Gäbler- Nagel, Höfert, Mante, Schmock- Haase (46. Engel), Schwertner (69. Kunkel)