5. Spieltag, LK Nord: SV 90 Pinnow - B-W Energie Prenzlau 1:5 (0:3)
Von Kevin Wilke

Kreisstädter eine Nummer zu groß

Der SV 90 Pinnow verliert sein Heimspiel gegen die Gäste aus Prenzlau deutlich mit 1:5 und konnte den bisherigen Aufwärtstrend zu keiner Phase bestätigen.

Nach dem Sieg am vorherigen Spieltag in Bruchmühle schenkte das Trainerduo Knospe/Steffen der Sieger-Elf das Vertrauen und schickte sie nahezu unverändert auf den Platz. Einzig Andreas Fengler nahm den Platz für Robby Gäbler in der Verteidigung ein. Die Heim-Elf sollte an die Partie der Vorwoche anknüpfen, was leider auch gelang, denn erneut geriet man frühzeitig in Rückstand. Marcel Blume bedankte sich für den Freiraum im Pinnower Strafraum mit dem 0:1 (3. Minute). Diese Führung war leider nicht der Weckruf für die Gastgeber, denn Prenzlau agierte in der Folgezeit dominant und legte in der 12. Minute nach. Jerome Schulz verwehrtet einen Abstauber mühelos zum 0:2. Danach blieben große Torchancen aus, aber Pinnow hatte weiterhin Probleme, dem sicheren Passspiel der Gäste etwas entgegenzusetzen. Tobias Schmock versuchte seine Mitspieler wachzurütteln, aber es blieb dabei - Pinnow bekam fast keinen Fuß auf den Boden. Nach knapp einer halben Stunde dann das erste Lebenszeichen. Eine Serie von sechs Ecken innerhalb kürzester Zeit sorgte für Gefahr, ein Tor wollte aber nicht fallen. Schmock hatte kurz danach eine weitere Möglichkeit. Er eroberte einen Ball und sah, dass Keeper Marcin Markiewicz zu weit vor seinem Tor stand. Sein Schuss verfehlte den Kasten jedoch. Und auch Marcel Meißner hatte eine ähnliche Torchance. Sein Lupfer zwang den Prenzlauer Schlussmann zu einer Glanztat. Das war es aber auch mit der Pinnower Offensivaktivität. Prenzlau schlug vor der Halbzeit noch einmal zu. Erst scheiterte Blume noch mit einem Lupfer, danach stellte Robert Sikorski den 0:3-Halbzeitstand her (44.).

Der SV 90 hatte schwache 45 Minuten hingelegt. Die Kabinenansprache fiel dementsprechend laut aus. Auf dem Platz ging es ebenso lautstark zu. Die Kicker haderten zu viel mit Schiedsrichterentscheidungen und auch untereinander gab es zu viele Wortwechsel. Die Konzentration lag somit nicht beim Fußball, was auch an den ständigen Provokationen einiger Gästespieler lag. Schiedsrichter Daniel Schiller ermahnte viel, konnte die polnisch vorgetragenen Äußerungen aber nicht unterbinden. Zur zweiten Halbzeit sollten Gäbler und Christoph Nagel frischen Wind ins Spiel bringen. Sie ersetzten Andreas Fengler und Tom Schwertner. So richtig kippen konnte das Spiel jedoch nicht mehr. Prenzlau weiterhin mit viel Ballbesitz, aber nun mit weniger Torgefahr. Pinnow kam vereinzelt in den Gefahrenbereich. Es bedarf eines Elfmetergeschenkes, dass der SV 90 dann zum Torerfolg kam. Johannes Haase wurde im Strafraum gestoßen. Meißner verwandelte sicher zum 1:3 (55.). Kurz keimte Hoffnung bei den Fans, aber die Pinnower Kicker reichten nicht an ihre Normalform heran und zeigten Defizite im Abschluss. Till Mante und Nagel scheiterten mit ihren Schüssen. Bei einem guten Angriff über Steffen Engel verpassten in der Mitte gleich mehrere Angreifer das Leder. Wie es richtig geht, zeigten die blau-weißen aus Prenzlau. Einen Bilderbuchkonter schloss Arkadiusz Stanislaw Mysona zur endgültigen Entscheidung ab (1:4). Bartosz Barandowski besorgte in der 80. Minute mit einem straffen Schuss den 1:5-Endstand. Negativer Höhepunkt in einer zum Schluss hart geführten Partie war der Platzverweis für Pavel Wojtalak. Er trat in der 92. Minute Nagel auf Höhe der Mittellinie um und sah die gelb-rote Karte.

Für Pinnow gab es an diesem Tag nichts zu holen. Prenzlau war technisch und läuferisch überlegen und da Pinnow nie zu seinem Spiel fand, geht die Niederlage auch in dieser Höhe in Ordnung. Wie heißt es so schön: Mund abputzen. Bereits in der nächsten Woche können die Pinnower Kicker unter Beweis stellen, dass dieser Auftritt eine Eintagsfliege war. Es steigt das Derby in Grünow. Ein altbekannter Gegner, der in der letzten Saison lange um den Aufstieg mitspielte. Es wird also wieder eine schwere Partie für den Aufsteiger.

Für Pinnow spielten: Kubik - Fengler (46. Gäbler), Wilke, Lehnhardt, Pfotenhauer- Engel, Mante, Schmock, Schwertner (46. Nagel) - Haase (82. Höfert), Meißner