Landesklasse Nord, 5.Spieltag: Eintracht Wandlitz - SV 90 Pinnow 2:1 (1:1)
Starke Leistung bringt keine Punkte

von Rick Neßler

Gegen den 1.FC Eintracht Wandlitz verlor der SV 90 Pinnow trotz guter Leistung und mehreren Torchancen  auswärts mit 2:1.
Die Platzherren eroberten durch den fünften Sieg im fünften Spiel die Tabellenspitze, wurden an diesem Samstag jedoch nicht der Favoritenrolle gerecht. In einem 3-6-1 System präsentierte sich der SV 90 Pinnow in allen Belangen ligatauglich und auf Augenhöhe mit Wandlitz. Zweikampfführung am Boden und in der Luft, schnelle Angriffe, Spaß am Fußball und das Erarbeiten von Torchancen waren gut, einzig die Standards und die allgemeine Chancenverwertung mangelhaft. Nach anfänglichen Abtasten beider Mannschaften wurde schnell klar, dass der SV 90 sich Punkte in Wandlitz erhoffte, schließlich zeigten bereits die letzten Ergebnisse, dass dieser Gegner den Uckermärkern liegt (2:1; 2:2; 7:0). Laufstark zeigte sich Robby Gäbler auf Rechtsaußen, der einige Male seinen Gegenspieler überlief, jedoch beim Flanken noch zu unpräzise agierte. Als Kevin Wilke die einzige Sturmspitze John Singert herrlich mit einem Kopfball in die Spitze schickte, hatte dieser nur noch Torwart Harald Hübner vor sich und scheiterte kläglich am Schlussmann (18.). Auf der Gegenseite ließ man Steffen Metzner zu viel Platz, aber seinen Weitschuss konnte Reiner Kubik bravourös zur Ecke abwehren (26.). Die Gäste zeigten sich selbstbewusst und übernahmen Mitte der ersten Halbzeit die Spielinitiative und kamen verdient zur 0:1 Führung. Singerts Fernschuss konnte Hübner nur nach vorne abwehren und der energisch nachsetzende Gäbler erzielte das 0:1 (38.). Schläfrig agierte die SV 90-Abwehr kurz vor der Halbzeit, als Packal Sorgatz sich, anders als sein Gegenspieler, nicht dárauf verließ das ein weiter Ball ins Aus geht. Das Sorgatz nahezu von der Torlinie aus mit seinem „Geschoss“ Kubik so überraschte, dass dieser den Ball teilweise selber ins Tor lenkte, damit konnte keiner rechnen. Der glückliche 1:1 Ausgleich nur Sekunden vor dem Halbzeitpfiff, kam denkbar ungünstig für die Pinnower (45.).
Doch der zweite Durchgang brachte das selbe Bild. Ein auf Augenhöhe geführtes Landesklassespiel mit leichten Vorteilen für den Gast. Nach Tom Schwertners Vorlage verpasste Christoph Nagel im Sturmzentrum nur knapp (48.). Während alle Pinnower zum Hobby auf dem Platz stehen, müssen sie in den letzten Woche immer wieder mit dem Mann hadern, der dafür Geld bekommt. Ein Freistoß, der nach Regelauslegung in die andere Richtung hätte gepfiffen werden müssen, war Wegweiser für Wandlitz` zweiten Treffer. Paul Roller nahm den zweiten Ball auf und verwandelte sicher aus 14 Metern zum 2:1 (69.). Dennoch war die Moral der Gäste nicht gebrochen. Mehrere Freistöße aus idealer Entfernung zum Tor wurden jedoch über das Gehäuse von Hübner geschlagen, der alles andere als sicher wirkte. Die größte Ausgleichschance besaß Tobias Schmock, der sich sehenswert durch drei Mann durchspielte und unmittelbar vor dem Torabschluss von einer beherzten Abwehraktion gestoppt wurde (73.). Als Pinnow in den Schlussminuten sehr offensiv spielte, ergaben sich natürlich Konterchancen für den Gastgeber. Oftmals spielten sie den letzten Pass aber zu ungenau und einmal hielt Kubik einen „Riesen“ und damit sein Team im Spiel (87.). Patrick Höfert im Strafraum, Wilke aus 20 Metern, sowie Gäbler mit einem 22-Meter-Freistoß besaßen weitere Möglichkeiten zum überaus verdienten Ausgleich, doch es wollte kein Tor mehr fallen. So bedient sich Wandlitz seines Laufs und gewinnt auch dieses Heimspiel glücklich. Schiedsrichter Steffen Dannenberg hatte nicht seinen besten Tag, verteilte neun gelbe Karten, denen eine gelb-rote  für Tino Kriesel (Wandlitz) hätte folgen müssen. Für Pinnow bleibt auf die gute Leistung aufzubauen und darf sich gewiss sein, mit dieser Vorstellung eine Bewerbung für wieder mehr Zuschauer beim nächsten Heimspiel gegen Preußen Eberswalde II abgeliefert zu haben.

SV 90 spielte mit: Reiner Kubik, Max Bartz, Oliver Werner, Rick Neßler, Patrick Höfert, Kevin Wilke, Christoph Nagel, Tobias Schmock, Robby Gäbler, Tom Schwertner (Maximilian Skalla), John Singert