Landesklasse Nord, 12.Spieltag: SV 90 Pinnow - SV Mühlenbeck 0:1 (0:0)
Schwächste Saisonleistung bring erste Heimniederlage

von Rick Neßler

Die schlechteste Mannschaftsleistung seit Monaten beschert dem SV 90 Pinnow die dritte Saisonniederlage. Die 0:1 Schlappe gegen Mühlenbeck ist gleichzeitig die erste Heimpleite in dieser Saison.
Durch individuelle Fehler der Platzherren kam Mühlenbeck frühzeitig zu hochkarätigen Torchancen, die teils durch knappe Abseitsentscheidungen oder mangelnder Technik jedoch keinen Ertrag brachten. Es war ein niveauarmes Spiel, in dem Pinnow es nicht dauerhaft schaffte zu einem geordneten Spielaufbau zu kommen und eine Vielzahl an guten Freistoßchancen ungenutzt ließ. Die erste Torchance entstand nach einem Konter über Rick Neßler und Christoph Nagel auf der rechten Angriffsseite. Robby Gäbler konnte den Ball letztlich aber nicht im Tor unterbringen (10.). Obwohl ebenfalls nicht in Höchstform, gab sich Mühlenbeck als die gefährlichere Mannschaft. Nach einer Reihe harmloser Kopfballversuche knallte Paul Melter das Leder bei einem schnellen Vorstoß an die Unterkante der Latte. Der Ball sprang zurück aufs Feld, wo Reiner Kubik ihn dann aufnehmen konnte (31.). Ron Haß prüfte Kubik anschließend mit einem gut geschossenenem Freistoß (34.). Einzig der Pinnower Schlussmann erreichte im ersten Durchgang Normalform und hielt sein Team im Spiel. Zur Halbzeit brachte Coach Uwe Höfert Angreifer Thomas Kascha für den kränklichen Oliver Werner. Die dadurch drei entstandenen Positionswechsel innerhalb der Mannschaft brachten zunehmende Unordnung. Zunächst begann der zweite Durchgang aber mit einem Paukenschlag. Torhüter Kyrill Kuhl nahm einen Rückpass im Strafraum auf, jedoch bugsierte Kascha den resultierenden Freistoß an die Querlatte (47.). Wer nun dachte dies sei der Beginn einer besseren Halbzeit, der täuschte sich. Es blieb ein Spiel mit nur wenigen gelungenen Spielaktionen und Torchancen. Gästespieler Andy Zwarg scheiterte aus guter Einschussposition an Kubik (56.), doch Robert Becker netzte schließlich zur 0:1 Führung ein (67.). Vorausgegangen war ein wiederholt schwaches Zuspiel im Angriff und den anschließenden Konter konnte keiner mehr verhindern. In den Folgeminuten war Mühlenbeck dem Führungsausbau um Weiten näher als der Gastgeber dem Ausgleich. Ron Haß schoss aus fünf Metern über das Tor und hatte gar die Option zum Abspielen. Erst in den letzten zehn Minuten zeigte sich bei dem Platzherrn ein Anflug von Kampfgeist und vor allem Siegeswille. Nagels Kopfball nach einer Kascha-Ecke war eine sehr gute Chance, blieb jedoch ungenutzt (81.). Der eingewechselte und freigespielte Marcel Meißner zögerte zu lange beim Torabschluss und konnte Kuhl dann nicht mehr ernsthaft in Schwierigkeiten bringen. Die Gäste präsentierten sich zwar nicht stärker, aber torgefährlicher. Nach dieser Leistung wäre ein Punkt für den SV 90 Pinnow auch sehr schmeichelhaft gewesen.
Die stärkste Leistung vollbrachten die Zuschauer, die bei den niedrigen Temperaturen ausharrten und sich teilweise in den Dienst des Vereins als Eintrittskassierer, Ordner oder Spielberichtsschreiber stellten. Haderte man in Pinnow bisher immer, dass man meist eine schwache und eine gute Halbzeit spielte, so wäre man diesmal mit wenigstens einer guten schon zufrieden gewesen.

SV 90 mit: Reiner Kubik, Oliver Werner (Thomas Kascha), Andy Konitzer, Tobias Schmock, Patrick Höfert (Marcel Meißner), Kevin Wilke, Rick Neßler (Tom Schwertner), John Singert, Robby Gäbler, Christoph Nagel, Steffen Engel