Saisonvorschau: Es wird wieder schwierig
von Rick Neßler
Nach
zwei sehr knappen Klassenerhalten (Jeweils mit nur sechs Toren besser) geht
es für den SV 90 Pinnow in das dritte Jahr in Folge Landesklasse.
Die
Hoffnung auf eine bessere Saison, um das Zittern bis zum letzten Spieltag zu
vermeiden, ist auch in diesem Jahr wieder in den Pinnower Köpfen. Ebenso wie
die Erwartung auf Leistungssprünge vieler junger Spieler, deren Potenzial
selten ausgeschöpft wird. Jahr für Jahr beklagt man ebenfalls die
angespannte Personalsituation. Und auch dieses Jahr verließen mit Marco
Konitzer und Silvio Bock zwei wichtige Stammspieler den Kader. Hinzu
gekommen sind Matt Hacker (18, vom Angermünder FC) und Matthias Bauer (20,
vereinslos), die diese Lücke aber nicht schließen können. Vielmehr liegen
berechtigte Hoffnungen auf „Rückkehrer“ Andy Konitzer, der eine sehr lange
Zeit verletzungsbedingt der Mannschaft nicht zur Verfügung stand, sich nun
aber wieder in guter Form zeigte und mit 26 Jahren der älteste Akteur sein
wird. Auch Patrick Höfert (25), der nahezu die komplette Rückrunde 10/11
ausfiel, kann man als Neuzugang werten. Mit Max Bartz (Januar 2012) und
Philipp Hermann (März 2012) stoßen in der Rückrunde talentierte Junioren in
die erste Mannschaft. Sind alle Spieler am Bord, stellt man eine
konkurrenzfähige Truppe. Da aber Sperren, Verletzungen und berufliche
Zeitprobleme, wie bei jedem Team hinzukommen, geht der SV 90 Pinnow abermals
in eine schwierige Saison. In solch eine geht Trainer Uwe Höfert nun schon
zum neunten Mal hintereinander. Sein Abschied aus der Trainerfunktion war
bereits beschlossen, er wurde verabschiedet und verdientermaßen geehrt. Doch
da der Verein keinen neuen Trainer fand, bleibt Höfert weiterhin der Coach.
Auch solche Geschichten passen zu „dem Dorfverein“.
Dass man spielerisch eine der schwächsten Vereine im Land ist, werden die
meisten wissen. Doch bereits in der letzten Saison gingen die Tugenden wie
Kampfeswille, Teamgeist und Heimstärke teilweise verloren. Hohe Niederlagen
gegen Wandlitz (1:4) und Joachimsthal (0:5) mussten die treuen Zuschauer
genauso wie schwache Heimspiele gegen Gransee (0:1) und Gramzow (2:3)
hinnehmen. Entscheidend für den Verbleib in der Liga wird das Abstellen
diesen Trends sein. Es wäre wünschenswert, wenn ein neuer Teamgeist
entsteht, wo alles für den Erfolg des Vereins getan wird – und nicht nur
abseits des Platzes. Als positives Beispiel dazu dient die Aussprache der
Spieler ohne Trainerstab vor dem Heimspiel gegen Boitzenburg (1:0). Auch die
bisher gute Zusammenarbeit mit der zweiten Mannschaft, deren Akteure bei
Personalmangel aufrückten, sollte nahtlos fortgesetzt werden.
So startet der SV 90 Pinnow mit vielen Fragezeichen in das Spieljahr
2011/2012. Gleich zu Beginn erwartet man mit dem Aufsteiger Falkenthaler
Füchse (A), dem VfB Gramzow (H) und Preußen Eberswalde II (A) wichtige
Duelle.